Vor nunmehr 16 Jahren wurde beim Heyne Verlag mein erstes eigenständiges Science Fiction-Buch veröffentlicht. In Turils Reise geht es um einen intergalaktischen Totengräber, der gegen seinen Willen in Ereignisse hineingezogen wird, die unzählige Wesen betreffen.
Ich war und bin von diesem Buch überzeugt. Rückblickend kann ich sagen, dass ich mit Turils Reise einen Weg gefunden habe, mich abseits von meiner Arbeit an PERRY RHODAN schriftstellerisch auszudrücken. Ich habe mich frei gefühlt von den Einschränkungen, die eine Heftromanserie nun mal mit sich bringt. Ich konnte die wildesten Ideen einbringen, habe genreübergreifende Grenzen überschritten und war vor allem nicht davon abhängig, in einem Format mit genormter Seitenstärke zu arbeiten.
Diese Freiheit habe ich weidlich ausgenützt, wie ich beim Überarbeiten des Textes festgestellt habe. Ich bewege mich in einem Bereich, den man heute Science Fantasy nennt. Es gibt jede Menge ungewöhnliche Techniken, die keine wissenschaftlichen Erklärungen bekommen. Sie sind vorhanden. So, wie wir heute »Zaubergeräte« wie Handys oder Computermäuse blindlings akzeptieren, ohne dass wir uns fragen, was in ihrem Inneren eigentlich stattfindet. Sie sind selbstverständlich – und das ist auch mein Zugang bei Turils Reise. Ich lege keinen Wert auf technische Erklärungen. Wichtig sind mir die handelnden Personen, das soziale Gefüge, die Vielseitigkeit des Lebens – und ein Handlungsbogen, wie er eher ungewöhnlich ist.
Wie ich bereits sagte: Ich sitze an der Überarbeitung. Weil ich das Buch in Eigenregie neu herausbringen werde, nachdem ich die Rechte an der Geschichte zurückbekommen habe.
2009 hat man dieses Buch an die Läden ausgeliefert, das Ebook-Geschäft ist eher nebenher gelaufen. In der Zwischenzeit hat sich viel verändert, auch im Rahmen des Vertriebs und der Erscheinungsweise. Dem passe ich mich teilweise an.
Wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, wird Turils Reise in vier Teilen zu jeweils 120 Seiten und im Monatsabstand als Ebook erscheinen. Jeder Teil wird eine »Zugabe« bekommen. Ein oder zwei Kurzgeschichten, die die eigentlich Geschichte nicht verändert, aber die Beweggründe und die Hintergründe der ursprünglichen Geschichte deutlicher machen. Letztlich wird das Gesamtbuch etwa 20 – 25 Prozent mehr Inhalt haben, also von 410+ Taschenbuchseiten auf ca. 500 anwachsen.
Und dieses Gesamtwerk soll natürlich nicht nur als Ebook Gestalt annehmen. Ich möchte, nachdem das letzte von vier Ebooks erschienen ist, auch eine Druckausgabe anbieten.
Auch ein neues Cover wird es geben, und vielleicht das eine oder andere Gimmick … Losgehen mit dem ersten Ebook soll es – hoffentlich – gegen Ende dieses Jahres.
So der Plan. Ich informiere euch als Abonnenten meines Newsletters hiermit als erste über die Gedanken, die ich mir zur Neuveröffentlichung von Turils Reise gemacht habe. Weitere Infos folgen, sobald die Arbeiten weiter fortgeschritten sind.
Hallo Michael,
Turils Reise habe ich gelesen und deine anderen Bücher ebenfalls. Du weißt, ich bin ein Fan von dir. Normalerweise nutze ich den Kindl für meine Bücher. Aber es gibt ganz wenige Bücher, die ich mir in den Schrank stelle. Sachbücher oder seit einiger Zeit auch Kinderbücher. Aber dein NEUER TURIL wird ebenfalls dort stehen. Ich freu mich schon auf das BUCH. Ich mag die Haptik eines Buches.
Seit meiner Enkelzeit, wird mir klar, wie wichtig das Schreiben ist. Wie wichtig es ist einen Stift in der Hand zu halten, ein Blatt Papier vor mir liegen zu haben und das leere Blatt mit MEINEN Worten zu füllen. Das ist es, was ich – unter anderem – meinen Enkeln beibringen will. Ich bin die Einzige in der Familie, die Sütterlin beherrscht. Und das ist die Geheimschrift zwischen meinen Enkeln und mir. Sie sind ganz stolz darauf es zu lernen. Man muss nur den richtigen Zugang für die Kids suchen und finden. Dann klappts.
Was mein Buch anbelangt, so verkauft es der Tyrolia Verlag in Innsbruck. Ist schon sehr regional angelegt. Ich weiß auch wie ich hier es gut vermarkten kann, aber ganz ehrlich: ich habe schon so viel in meinem Leben vermarktet und verkauft, dass mir die Energie dazu fehlt. Mit 68 schreibe ich lieber und vielleicht vermarkten meine Enkel die Bücher. Es ist ja nichts, was schlecht wird.
Lieber Michael, ich will dich nicht langweilen mit meinen G´schichteln. Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut wird.
Ganz liebe Grüße
Gabi
Servus Gabi,
danke für Deine netten Worte.
Sütterlin hab ich auch nicht mehr gelernt, obwohl wir beide altersmäßig nicht sooo weit auseinander sind. Ich bin 62. Ich kann es allerdings lesen, wie auch Kurrent, weil ich viel Bücher meiner Mutter und meiner Großeltern in Kurrent in die Finger bekommen habe – und auch viele alte Familiendokumente.
Du hast vollkommen recht, was das Handschreiben angeht. Aber machen wir uns nix vor – das wird nicht mehr gefördert und nicht mehr gefordert. Wenn sich nicht grundlegend was ändert, ist dieses Kulturgut zum Untergang verdammt. Obwohl bewiesen ist, wie wertvoll Handschreiben für die geistige und koordinative Entwicklung von Kindern ist. Und ähnlich ist es halt leider auch mit dem Lesen von Büchern.
Es freut mich, daß Du mit Deinen eigenen Schreibabenteuern zufrieden bist. Ich kenn den Tyrolia Verlag vage vom Namen her. Find ich gut, daß Du dort untergekommen bist. Und Du hast meiner Meinung nach den richtigen Zugang zum Verkaufen und Vermarkten.
Liebe Grüße
Michael
was für ein interessanter Zufall: ich lese leidenschaftlich gerne SciFi, primär WH40K, Dan Abnett usw.
dennoch sind mir gerade auch bestimmte Einzeltitel abseits davon im Gedächtnis geblieben, darunter Turils Reise und Die Plasmawelt. Beide hatte ich 2010 gekauft. Ich habe mich schon öfter in der Vergangenheit gefragt, warum gerade die Geschichte um Turil nicht fortgeführt oder ausgebaut wurde und so habe ich heute einfach Mal gegoogelt und bin auf diesen Beitrag hier gestoßen.
Super finde ich das👍🏼
ich bin dabei. Jedoch bin ich mittlerweile auch voll in die eBook Fraktion gewechselt.
viele Grüße, ich bin gespannt.
Danke für die netten Worte.
Die Bücher haben sich dazumals nicht gut genug verkauft, vor allem „Plasmawelt“ hat schlechte Zahlen geliefert. Da ich jetzt die Rechte für die Bücher zurückbekommen habe, versuche ich, diese Geschichten wiederzubeleben und weiter auszubauen. Ich mag sie nach wie vor, aber sie treffen halt nicht den Durchschnittsgeschmack.
Freut mich, dass Du (wieder) mit dabei bist.
Grüße retour, Michael