… der liegt bei schönem Wetter auf Balkonien. Ein Ort, wenige Quadratmeter nur groß, aber schattig und völlig ruhig und absolut ausreichend, wenn ich grad mal hochkonzentriert schreiben muß.
Mein Sitzplatz wird von Oliven- und Zitrusbäumchen (nicht sichtbar) eingerahmt, die Flanke von Kakteengewächsen bewacht. Unter meinem Sessel ruht Tochters Kätzchen, das mich vor unerbetenen Familienmitgliedern warnt und beschützt. Auf dem winzigen Tisch befinden sich gerade mal die wichtigsten Arbeitsutensilien: das Netbook, ein Schreibblock samt Stift sowie das Teeheferl. Kompliziert wird’s allerdings, wenn ich wegen der Recherche in Schriften oder Büchern zwanzigmal in die Wohnung rein- und dann wieder rauslaufen muß. Das mag Katze nicht.
Mein Blick über die Hinterhöfe Wiens zeigt wenig Grün und sehr viele in sich verschachtelte Häuser. Mein Wohnhaus wurde ca. 1915 errichtet und besitzt eine Jugendstil-Fassade, das ist anhand der blauen Schutzgitter des Hauses der zweiten Stiege erkennbar. Der graue Turm mit den vier kreisrunden Entlüftungsschächten weit im Hintergrund gehört zum Museumsquartier. Die Kirchtürme rechts sind die der Barnabitenkirche auf der Mariahilfer Straße, die ab 1656 errichtet wurde und bis 1726 ihr heutiges Aussehen mit den beiden Kupfertürmen erhielt.
Irgendwo zwitschern Vögel, der städtische Verkehrslärm ist weit, weit weg. Wenn man die Augen schließt, könnte man glauben, ganz woanders zu sein und nicht in Zentrumsnähe einer Großstadt. Das ist Balkonien …
Wirklich schön. Beneidenswert.