Achtung, in diesem Blog-Beitrag tauchen einige Begriffe auf, die als spoilerisierend aufgefaßt werden könnten. Also: Im Zweifelsfalle erst nach der Lektüre des Romans lesen!
Mit diesem Band beginnt also auch für mich der neue Zyklus. In einer knappen Woche ist er an den Kiosken/Trafiken zu haben. Der Roman 2804 ist der erste Teil eines Doppelbandes, in dem es unseren Titelhelden auf eine ganz besondere Welt namens Kerout verschlägt, und das etwa 20 Millionen Jahre vor der eigentlichen Handlungszeit der PERRY RHODAN-Serie.
Das ist schon eine interessante Herausforderung, die das Expokratenteam an uns Autoren heranträgt. Einerseits haben wir recht viel Handlungsfreiheit, andererseits geht damit auch viel Verantwortung einher. Wir legen mit diesen ersten Romanen des 2800er-Zyklus sozusagen Geschichte fest, die in der Handlungsgegenwart relevant werden könnte. Das haben Zeitreisen nun mal an sich.
Expokrat Hartmut Kasper hat im Vorfeld dieses Doppelbandes ausführlich mit mir gesprochen, hat mir auch ein Vorab-Exposé zugemailt. Das war lange vor der Verteilung der eigentlichen Expos ab Band 2800. Über die Tiuphoren, die Bösewichter dieses Handlungsabschnitts, war mir zu dieser Zeit so gut wie nix bekannt, Hartmut mußte mir einige Ideen des neuen Zyklus erst mal erklären, das waren schon interessante Gespräche. Mir gefallen Zeitreise-Geschichten, auch wenn sie stets große Gefahren in sich bergen – und mir gefielen die politischen Konstellationen, mit denen es Perry Rhodan es in meinem Doppelband zu tun bekommen würde. Das Setting hat mir also getaugt – aber das eigentliche Highlight für mich waren die Kerouten.
In dieses ganz besondere Volk und dessen Hintergründe mußte ich besonders viel Recherchezeit investieren. Manchmal könnte man ja glauben, daß im Internetz so ziemlich alles zu finden ist, doch in diesem Fall hätte ich gerne noch mehr Informationen gehabt bzw. die Zeit, mal ausführlich mit Fachleuten zu sprechen. Ich mußte mich über Flora und Fauna, über Geologie und spezifisch um Tektonik informieren. Auch in der PERRY-Historie mußte ich mich einigermaßen schlau machen – um dann bloß einige Absätze über die Welt der Kerouten schreiben zu können.
Das ist ja das Hundsfottige an derlei „tiefen“ Recherche-Arbeiten: Sie erfordern sehr viel Mühe, ohne daß es der Leser bemerkt – und die Chance, daß Fehler passieren, ist dennoch recht groß. Auch wenn ich mich für das eine oder andere naturwissenschaftliche Gebiet interessiere, manchmal konnte ich bei diesem Roman bloß Mutmaßungen anstellen.
Nach einigen Problemen bei meinen letzten Romanen bat ich Chefredakteur Klaus N. Frick, sich doch mal den Einstieg des Romans anzuschauen. So wollten wir verhindern, daß ich in Nachhinein Teile des Textes überarbeiten mußte. Das hat in diesem Fall recht gut geklappt, wobei im hinteren Teil des Manuskripts doch noch einige Stellen nicht so toll waren. Die Mehrzahl der Kollegen geben von vornherein sehr saubere Romane ab. Ich bin – leider – ein eher schlampiger Arbeiter, und so geschieht es immer wieder mal, daß ich in Texte nochmals eingreifen muß. So auch hier und dann wieder in PERRY RHODAN Band 2805. Doch darüber werde ich nächste Woche plaudern.
Band 2804 war also für mich in erster Linie ein Text, der die Kerouten erstmals in den Vordergrund stellte – aber auch eine weitere Gelegenheit, sich mit den Tiuphoren zu beschäftigen. Ich beschrieb den weiteren Werdegang eines jungen Vertreters dieses Volkes, den bereits Marc A. Herren in 2803 für mich „hergerichtet“ hatte. Auch diese Übergaben von einem Autor an den nächsten sind eine spannende Angelegenheit – und das habe ich, glaube ich, diesmal recht gut hinbekommen.
Wie es mit den Kerouten und den Tiuphoren weitergeht, darüber erzähle ich zu gegebener Zeit ein wenig mehr.
Habe soeben PR 2803 im Urlaub gelesen und muss nun auf deinen Roman (als Heft) bis nach dem Urlaub warten. Bin sehr gespannt. Ich liebe Zeitreisen… 🙂
Eine Anmerkung: Wegen der Bewegungen der Sternensysteme ist es ausgeschlossen, dass Sol und Epsilon Eridani vor 20 Millionen Jahren genauso weit voneinander entfernt waren wie in der Gegenwart. Unser Sonnensystem dürfte – überschlagen – ca. 150 Lichtjahre in dieser Zeit zurückgelegt haben.
Oupeg und Poungari sind mir richtig ans Herz gewachsen. Schade, dass es einen schon erwischt hat. Wird wenigstens das „Kräulchen“ überleben?
Ich hab die Mühe der Recherche durchaus bemerkt. Und ich denke ich bin nicht der Einzige der nach der Lektüre ein wenig gegoogled hat nach Chalicotherien und dergleichen.