Zu PERRY RHODAN 2805

2805tibi-262df7b7Gestern ist er also offiziell erschienen, der Abschluß meines PERRY RHODAN-Doppelbandes. Auch hier weise ich drauf hin, daß im folgenden Text einige kleine Spoiler vorkommen und es gscheiter wäre, den Roman vorab zu lesen.

Vorab einige Worte zum Titelbild: Es beeindruckt mich, was Dirk Schulz aus den Expo-Vorgaben gezaubert hat. Nummer 2804 haben Dirk und ich in einer Diskussion erarbeitet und da hatte ich zur ursprünglichen Version noch einige Änderungswünsche. 2805 hingegen hat er völlig selbständig geschaffen. Mir gefallen die Tiefe des Bildes und die Farbgestaltung – wie immer ist das ist aber letztlich Geschmackssache.

An den Beginn des Romans habe ich eine Szene gestellt, die die Geschehnisse des Vorgängerbandes spiegelbildlich zeigt, aus einer anderen Perspektive. So etwas ist immer reizvoll, und da spiele ich gerne mit unterschiedlichen Wahrnehmungen. Leider ist es bei Heftromanlänge nicht immer möglich, all das in der gewünschten Ausführlichkeit zu zeigen. Da muß es oft bei Andeutungen bleiben – aber ich hoffe schon, daß man meine Absichten erkennt.

Wenn wir schon bei der „Länge“ eines Romans sind: Ich hatte bei diesem Doppelband einige Probleme, all das unterzubringen, was im Expo vorgegeben war. Ich mußte einen Teil des Expo-Stoffes von 2804 in das Manuskript zu 2805 „rüberziehen“. Der Cilffhanger zwischen den beiden Heften war also ursprünglich nicht so gedacht.
Generell merke ich, daß mir der Wechsel zwischen Heftroman zu Kurzgeschichte zu dickem Fantasy-Manuskript derzeit nicht immer gut tut. Ich bin in der Sprache entweder zu knapp oder zu ausschweifend, komme mit dem Platz nicht zurecht oder werde zu ausschweifend … Dieses Problem ist gar nicht so leicht zu handhaben.

Doch zurück zum Roman: Die Todeszeremonie für Oupeg war für mich eine der Schlüsselszenen des Romans. Da wollte ich Fremdartigkeit einbringen – und die Leser auch ein wenig rühren. Solche emotionalen Szenen sind gar nicht so leicht umzusetzen, aber wenn sie funktionieren, bleiben sie einem eindringlich in Gedächtnis.

Poungari, die Tochter Oupegs, wollte ich auf ihrem Weg zur Hüterin der Zeiten noch viel intensiver zeichnen, doch dafür war leider nicht ausreichend Platz. Eigentlich wäre dies ein typischer Entwicklungsroman gewesen – wenn ich nicht so viel Handlung  zu verarbeiten gehabt hätte. Ich mußte den geheimnisvollen Planeten Zeedun samt seiner sonderbaren Flora und Fauna vorstellen, ich mußte die Abenteuer Perry Rhodans und Guckys nachzeichnen und auch immer wieder die Entwicklung des jungen Tiuphoren schildern. Und letztlich steuert die Entwicklung auch auf einen großen Krach zu, auf den Beginn einer großen Schlacht im Mitraia-System. Gar nicht so leicht, das alles unter einen Hut zu bekommen …

Mir hat die Arbeit am Doppelband irrsinnig getaugt – war aber dennoch mit dem Resultat nicht so richtig zufrieden. Ich mußte nachträglich einiges nachbessern. Derzeit fehlt mir bei PERRY RHODAN vielleicht ein bißl der „Biß“. Ich führe das auf den beständigen Wechsel zwischen den vielen Welten zurück, durch die ich mich bewege. Es kann also durchaus sein, daß ich bei PERRY ein wenig zurückstecke und andernorts mehr schreibe. Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten rausstellen.

5 Kommentare Gib deinen ab

  1. Columbus sagt:

    Das wäre aber schade, wenn du bei PR kürzer trätest. Die MMT-Romane sind mir derzeit die liebsten.

  2. Günter sagt:

    Ich hoffre sehr, daß Du Dich nicht zurücknimmst -bei Perry Rhodan -denn wie schon gesagt: mir fehlt bei manch anderen Autoren Deiner Generation einfach das nötige Hintergrundwissen; es mag dogmatisch klingen, aber ohne jeden einzelnen Roman gelesen zu haben, sollte keiner Autor werden!

    1. Sowas ist natürlich toll, wenn ein Autor so ein Hintergrundwissen hat. Aber bei PR wird das irgendwann kaum noch möglich sein, vermute ich. Dazu ist der Umfang doch zu gewaltig.

  3. Longasc sagt:

    Kreative Pausen und wildern in anderen Genres ist erfrischend und erweitert den Horizont. Man soll ja auch Freude an der Arbeit haben. Alles schön und gut, solange du nicht für 50+ Bände aus dem Perryversum verschwindest, was ich sehr schade fände! Im Tribunal-Zyklus gab es zwei „Dreierpacks“ MMT, mit der JULES VERNE und Wanderer, die mir sehr gut gefallen haben. Der Schuldmeister-Roman mit Folterung Roi/Michaels und kryptischen Andeutungen (aber IMO alles wohl nur Tricks des Foltermeisters) hat mir auch sehr gut gefallen. Neben Tekener hast du auch Mory Abro und die JULES VERNE ausgelöscht, Roi bzw. Perry gefoltert. Meine Güte! Also von mir aus gerne weiter so, es gibt kaum eine schönere und intensivere Leseerfahrung in PR als den „Tod durch MMT“. Das meine ich ernst! Bei mir ist es übrigens gerade genau umgekehrt, ich liebe Fantasy und SciFi, bin aber momentan total auf dem SciFi Trip. Und das wenn gerade so viele anscheinend sehr gut gelungene Fantasy-RPGs für den PC erscheinen! Hätte nichts gegen einen weiteren 3er/4er Block MMT, gerne auch erst nach einem längeren kreativen Ausflug in absolut unrhodanische Welten.

  4. Zeitreisender sagt:

    Habe PR 2805 soeben zu Ende gelesen. Ich habe immer wieder mal eine Pause eingelegt, weil ich merkte, wieviel Informationen du in diesen Roman reinpacken musstest oder wolltest. Der Roman war sehr spannend und ich hoffe doch, dass du weiterhin regelmäßig für PR schreibst. Deine Romane sind immer ein Highlight der Serie!
    Das Titelbild finde ich genial gelungen und selbst Nicht-PR-Leser, denen ich das Bild gezeigt habe, meinten nur: „Wow!“.
    Also: verschwinde nicht im Zeitriss 🙂
    Galaktische Grüße
    Volker

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