Kurze Bestandsaufnahme

am

Ein Manuskript ist fertiggeschrieben, zigfach kontrolliert, auf Logikbrüche überprüft, endkorrigiert und abgeschickt.

Weggeschickt hab ich den Roman um 4:20 in der Früh, nachdem ich knapp 18 Stunden daran gearbeitet hab, unterbrochen bloß von Nahrungsaufnahme (essen kann ich das nicht nennen), Tee aufsetzen und der einen oder anderen Pinkelpause.
Der Tag davor ist ähnlich abgelaufen, bei allerdings bloß 15 Stunden Arbeit. Am Samstag waren’s ebensoviel, während der letzten Woche im Schnitt dreizehn. Das summiert sich auf knapp hundert Stunden innerhalb von sieben Tagen.
Nicht immer war ich mit dem Text selbst beschäftigt. Es ging auch um das übliche Klimbim wie Mails beantworten, Buchhaltung machen, ein Schreibcamp vorbereiten und ein Buch für eine Rezension lesen, die nächsten Projekte planen, Blogbeiträge schreiben etc.
Um nicht völlig durchzudrehen, erlaub ich mir, zwischendurch ein bißl Sport zu betreiben. Und ja, zweimal in der letzten Woche hab ich den Fernseher aufgedreht und mir einen Film angesehen.

So sieht das Arbeitsleben eines Profi-Autors aus. Ich möchte das nicht als Jammern verstanden wissen, sondern als Bestandsaufnahme. Ich liebe meinen Beruf, er bietet zwischendurch extreme Freiheiten. Darüber hinaus hab ich beim Schreiben selbst diese ganz tollen Momente, wenn ich fühle, daß mir eine schöne Formulierung, eine tolle Wendung in der Handlung oder eine nette Actionszene gelungen sind. Da schießen einem die Glückshormone nur so rein in den Kopf.

Aber manchmal, so wie grad jetzt, bin ich einfach nur müde. Da wünsch ich mir, daß ich Schafzüchter im Landesinneren Australiens wär.

 

 

Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Melanie sagt:

    Oh, oh! Da hat man soviel Stress, versucht sein Bestes und Möglichstes, einen guten Roman fristgerecht abzuliefern und dann gibts da Leser, die meckern, weil man vielleicht was übersehen hat oder etwas unlogisch oder nicht nachvollziehbar ist. Das Leben ist schon ungerecht, und das meine ich nicht ironisch.

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