Die Wolken zogen sich über der Stadt zusammen, sobald er das Lokal verließ und sich auf den Heimweg machte. Als er in den Zug einstieg, fielen die ersten Tropfen, und als er kurze Zeit später an seinem Bestimmungsort anlangte, regnete es.
Ein harmloses Nieseln wurde zu einfachem Regen wurde zu starkem Sturm wurde zu einem postapokalyptischen Ereignis, und als es bergan ging, war er dankbar dafür, im Alter von acht Jahren die Freischwimmer-Prüfung (mit einer Zeit von 3:05,00 auf 50 Meter und ohne zu ertrinken) bestanden zu haben.
Wie ein irischer Lachs auf dem Weg in das heimatliche Laichgebiet arbeitete er sich gegen die Wassermassen auf überschwemmten Straßen hoch. Nach geraumer Zeit und mit schweren Gliedern erreichte er seine Wohnung.
Daß ein Wasserrohrbruch Küche, Badezimmer und Wohnzimmer überschwemmt hatte, konnte seine gute Laune nicht erschüttern. Schließlich spülte das Wasser all den Mief aus den Räumen, und der gekachelte Boden hatte eh schon längst eine gründliche Reinigung gebraucht.
Den Keller pumpten Fachleute aus, die Straßensperre wegen eines Hangrutsches würde gewiß in drei, vier Wochen wieder aufgehoben werden, und das Provisorium der Feuerwehr am Dach würde einige Zeit halten. Die Schicht grüngrauen Schimmels an der Decke würde freiich schon bald von den Biologen als neue Lebensform anerkannt werden.
Dies alles regte ihn nicht auf, denn schließlich war er ein Regengott, den das kühle Naß zeit seines Lebens überallhin begleitet hatte. Er war mit sich und der Welt im Reinen.
Als er allerdings die vom Regenwasser durchschwemmten Comics in seinem Rucksack entdeckte, begann er heftig zu weinen.
Autsch, mein Beileid.