Einige Worte zu … PERRY RHODAN 3263

Vorab: Es gibt einige kleine Spoiler zum eben erschienenen PERRY RHODAN-Roman, vor allem zu den vorkommenden Figuren. Ich bitte darum, diesen kleinen Text erst nach der Lektüre des eigentlichen Romans zu lesen.

Wenn ich an die Arbeit an diesem Manuskript zurückdenke, fällt mir zuallererst ein, wie begeistert ich vom Dirk Schulz-Titelbild war. Wobei es gar nicht so sehr um die exakte Übernahme meiner Empfehlungen geht, sondern um die Gestaltung von Gucky.
Diese stolze und (übertrieben) imposante Gestaltung des Mausbibers Gucky – genau so stelle ich mir den Ilt vor. Ein wenig angeberisch, ein wenig besserwissserisch, lustig und optimistisch. Er ist auch Herr der Lage – und das ist nicht grad leicht bei den Herausforderungen, die er in diesem Roman zu bewältigen hat.

Sternensand ist ein Titel, über den ich mit dem Redakteur Klaus N. Frick ein wenig diskutiert habe. Ich mochte ihn, aber er erschien mir fast ein wenig zu »mächtig«. Titel, die aus nur einem Wort bestehen, erwecken bei PERRY RHODAN meiner Meinung nach eine gewisse Erwartungshaltung. Sie klingen »wichtiger« als zum Beispiel Keine Rettung für Schlachtschiff Omaso, um mal einen der längsten PERRY-Titel zu zitieren (PR 306 von Conrad Shepherd). Also hatte ich Angst, dass ich eine besondere Erwartungshaltung schüren würde, aber Klaus hielt den Titel für gut. Und letztlich höre ich in dieser Hinsicht auf ihn. Denn zugegebenermaßen bin ich nicht sonderlich gut bei Titel und Untertitel. Da verlasse ich mich oftmals auf das Gespür des Redakteurs.

Inhaltlich hatte ich die Aufgabe, ein neues Team in die Handlung einzuführen und den Leser mit auf die Reise in eine neue, so gut wie unbekannte Galaxis zu nehmen. Die Figuren Gucky und Icho Tolot sind natürlich bekannt, aber die Posmi Diva Wintersturm war völlig neu. Dabei passierte etwas, worauf ich beim Schreiben nicht immer Einfluss nehmen kann: Ich wollte Wintersturm als geheimnisvolle Figur charakterisieren, deren Beweggründe nicht so recht klar waren. Je mehr ich mich mit ihr beschäftigte, desto klarer wurde für mich, dass ich sie als distanziert und fast unsympathisch beschreiben wollte. Ich schwöre, dass ich das nicht wollte, aber es hat sich so ergeben.
Manchmal »reden« die Figuren mit dem Autor. Und als sich die beiden Posmis Aurelia Bina, Chefin des Terranischen Liga-Dienstes, und Diva Wintersturm begegneten, war mir klar, dass Letztgenannte noch kühler, noch distanzierter sein musste.

Eine zentrale Rolle in PERRY RHODAN 3263 nimmt wieder mal Suyemi Taeb ein. Eine TLD-Agentin, die ich im Laufe des Zyklus völlig alleine entwickeln durfte und die ich zum siebenten oder achten Mal handeln ließ. Im Laufe dieser Romane hatte sie einige Schicksalsschläge hinzunehmen. Ihr jugendlicher Eifer ist gedämpft, sie wirkt nunmehr zurückhaltender. Auch in diesem Fall kann ich sagen, dass sie mit mir »spricht«. Das Verhältnis zu ihrer Chefin, Aurelia Bina, ist nicht grad friktionsfrei und es gibt gewiss eine Geschichte, die dazu zu erzählen wäre. Aber ich kann gar nicht sagen, ob ich das möchte. Manche Lebensgeschichten müssen nicht ausformuliert werden. Die Figuren dürfen durchaus ihre Geheimnisse behalten – und damit die Neugierde und das Interesse der Leser anfachen.

Was die eigentliche Handlung betrifft, war ich sehr glücklich über die Vorgaben der Expokraten. Ich hatte jede Menge schriftstellerischer Freiheiten auf einer kaum näher definierten Welt. Nur zu gerne hätte ich ein Drittel mehr Platz zur Verfügung gehabt, um diesen Planeten und seine einzige Stadt noch intensiver beschreiben zu können. Aber das ist nun mal der Fluch von Heftromanserien: Oftmals können Handlungsschauplätze bloß angedeutet werden, denn die Karawane der Leser zieht weiter, hin zum nächsten Ziel, hin zum nächsten Brennpunkt in der Geschichte der PERRY RHODAN-Serie. Und das war in diesem Fall eine weitere Welt in der Galaxis WLM. Auch dieser nächste Roman stammt von mir, es wird dazu wieder Einiges zu erzählen geben. Also: Bis zur nächsten Woche!

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Hans F. Fallada sagt:

    Ich fand den Roman durchaus sehr unterhaltsam, wenn er mir auch im ersten Viertel leider etwas zu behäbig begonnen hat. Falls den Autor meine vollständige Rezension interessiert, findet er sie hier:

    Perry Rhodan® Nr. 3263 „Sternensand“ von Michael Marcus Thurner

    Ich zitiere in meinen Rezis kurze Textteile und das um meinen Respekt vor den AutorInnen zu bekunden 🙂.

    1. mmthurner sagt:

      Danke für die Rezi. Ich denke, das Tempo einer Geschichte ist oftmals Geschmackssache des Lesers. Ich mußte halt auch erst das Setting vorbereiten. Aber ich werd mir das Manuskript nochmals ansehen, danke.

  2. Hans F. Fallada sagt:

    Hallo Marcus,
    erstmal Fanke für deine schnelle Antwort 👍.

    Ich hab mir im Laufe der vier Jahre meiner Rezensiererei angewöhnt, daß ich offen und ehrlich rezensiere. Wenn der für mich etwas langsame Start des Romans nicht gewesen wäre hätte ich mit 1-1-1 bewertet.

    Grüße
    Hans Fallada

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