Nächste Woche erscheinen fast zeitgleich zwei längere Romane von mir: PERRY RHODAN NEO Band 39, „Der König von Chittagong“ und DAS HAUS ZAMIS Band 33 mit dem Titel „Töte Dorian Hunter!“
Grob geschätzt bin ich an den beiden Manuskripten insgesamt mehr als zwei Monate gesessen. Gelesen werden die Bücher dann innerhalb von wenigen Stunden. Es ist schon merkwürdig, wenn man sich diese Dinge bewußt macht. Zeit ist halt ein sehr relatives Konstrukt.
Die beiden Romane könnten unterschiedlicher nicht sein. Ist der NEO in eine dichte Haupthandlung eingewoben und Teil eines Zyklus, so markiert meine Erzählung zu Coco Zamis eine Art Wendepunkt in der Geschichte der guten, bösen Hexe.
PERRY RHODAN NEO 39 spielt auf der Erde. In Asien. In einer Stadt namens Chittagong in Bangladesch, heutzutage ein Staat mit einer unglaublich hohen Bevölkerungsdichte. Wie könnte dieses Land in etwa 35 Jahre aussehen, welche Konsequenzen hätten die Erderwärmung und die Erosion für die Menschen in Chittagong? Das waren so die Fragen, mit denen ich mich im Vorfeld beschäftigte. Letztlich entschied ich mich dagegen, all zu deutlich auf diese Themen einzugehen. Sie sind ein Bestandteil des Textes, ganz klar, wie auch Armut und Prostitution, aber ich wollte den Leser meinen mahnenden Zeigefinger nicht den ganzen Roman hindurch vor die Nase halten.
Ich hatte diesmal zugegebenermaßen Probleme, mich in die Handlung einzufinden. Ich hatte eigentlich ein sehr schönes Setting, das ich im Vorfeld gemeinsam mit Frank Borsch durchgesprochen hatte. Und auch die Hauptfigur, der König von Chittagong, um den ich mich kümmern sollte, interessierte mich sehr. Aber irgendetwas paßte diesmal nicht so richtig, und ich mußte einigermaßen nacharbeiten, bevor das Manuskript Druckreife erlangte.
Da braucht man kein großes Trara drum machen – solche Sachen passieren. In der täglichen Arbeit bringt man nun mal nicht immer dieselbe Leistung, und diese Regel gilt selbstverständlich auch für Autoren. Aber, wie gesagt: Ich habe nachgearbeitet und ich bin davon überzeugt, daß der Text den Lesern gut gefallen wird.
Der Roman hebt sich übrigens deutlich vom Vorgängerband ab. Dort geht’s ja an einem ganz anderen Schauplatz zur Sache, weit weg von der Erde. Und ich hab’s auch mit einer neuen Figur zu tun, die wahnsinnig viel Potenzial in sich birgt. Hm, ich mag den Typen/die Typin. Aber kann und darf ich in diesem Zusammenhang das Wort „wahnsinnig“ verwenden? Nochmals: Hm.
Bei DAS HAUS ZAMIS 33 war mir von vornherein klar, daß ich mit dem Thema zurechtkommen würde. Der Roman spielt in Wien, ich konnte viel Lokalkolorit einbringen und zugleich meiner Phantasie freien Lauf lassen. Ich hab mich mit einigen neuen Nebenfiguren beschäftigt, durfte frei experimentieren, mußte auf nur wenige Vorgaben Rücksicht nehmen.
Man könnte sagen, daß ich mit diesem Roman einen neuen Zyklus in der Geschichte von DAS HAUS ZAMIS beginne, vielleicht auch eine neue Ära einläute. Ich bin dankbar dafür, daß ich die Gelegenheit erhielt, diesen Text zu verfassen. Ich weiß nicht, was die beiden geistigen Väter der Serie zu meinem Text gesagt hätten. Einerseits war da der ewig grantelnde Kurt Luif, der gerne und überdeutlich seine Meinung sagte. Andererseits Ernst Vlcek, der seelenruhig über einen Fingerkuppensalat und Schamlippenfrikassee schreiben konnte, um dann vom Schreibtisch aufzustehen und zu einem der liebenswertesten Menschen zu werden, die ich jemals kennengelernt hab. Jedenfalls war’s mir eine besondere Ehre, in die Fußstapfen der beiden zu treten und diese Horror-Serie mit ein bißl Wiener Flair anzureichern.
Übrigens bekommen die Käufer von DAS HAUS ZAMIS (und der anderen Buchserien im Zaubermond-Verlag) die „Mystery Press“ beigelegt, das Verlagsmagazin, in dem sich diesmal ein kleines Interview mit mir befindet. Hier kann man das Buch bestellen: http://www.zaubermond.de/. Auch e-book-Ausgaben sind über beam-ebooks oder amazon erhältlich.
Die Bilder sind Copyright VPM Rastatt bzw. Zaubermond-Verlag Hamburg.