Das Schreibcamp-Experiment

Vom 30. April bis zum 4. Mai 2014 veranstalte ich gemeinsam mit Kollege Leo Lukas ein fünftägiges Schreibcamp. Eines, das ich als „für Fortgeschrittene“ tituliert habe.

Die Mehrzahl der Teilnehmer war bereits im Oktober 2013 Gast bei mir am Camp-Standort in Wiener Neustadt, dazu kommen einige erfahrene Kollegen. Ich habe diesmal Leute mit dabei, die seit Jahren professionell veröffentlichen, semiprofessionelle Autoren und solche, die ich als interessierte sowie talentierte Anfänger einordnen würde. Ich kenne die Mitglieder dieser Gruppe allesamt persönlich und bin von ihnen sehr, sehr überzeugt.

Und deshalb wage ich ein Experiment, das für die Teilnehmer eine sehr gute Standortbestimmung sein wird. Wie gut bin ich, kann ich unter Druck arbeiten, kann ich im Team arbeiten – das sind so die Fragen, denen sich die Schreibcamper stellen müssen. Denn wir wollen in diesen fünf Tagen gemeinsam ein Buch schreiben. Ein Fantasy-Buch, das 400 – 500 Seiten umfassen soll.

Ich habe bereits vor Weihnachten einige inhaltliche Prämissen zur Diskussion gestellt und seitdem Anregungen, Vorschläge, Tipps von den Teilnehmern zugeschickt bekommen. Nicht alles davon werden wir verwenden; wahrscheinlich werden sich bei der Erstbesprechung zu Beginn des Camps neue Handlungsideen, neue Handlungsstränge, neue und ungewöhnliche Wendungen ergeben. Da vertraue ich vollends auf die Kraft des Kollektivs – und auf  das kreative Chaos kreativer Chaoten.

Leo Lukas und ich haben uns bei all der Arbeit, die uns erwartet, ein Vetorecht ausbedungen. Zu viel Basis-Demokratie verträgt ein großes Schreibprojekt wie dieses nun mal nicht, zumal auch der Zeitfaktor eine große Rolle spielen wird.

Es ist Vieles noch offen, und mit jedem Tag, der vergeht, wachsen Freude und Panik. Bekommen wir die Meinung von insgesamt 14 Individualisten unter einen Hut, können wir über die Länge des gesamten Textes einen Spannungsbogen aufrechterhalten? Wird das Thema von jedermann gleichermaßen akzeptiert werden? – Dies sind nur einige Fragen, mit denen ich mich bereits im Vorfeld auseinandersetze.

Aber ich bin guten Mutes. Es gab vor einigen Jahren bereits ein ähnliches Experiment. Klaus N. Frick, Chefredakteur bei PERRY RHODAN, und Bestseller-Autor Andreas Eschbach schafften es, im Rahmen eines Wochenend-Seminars in Wolfenbüttel 15 Teilnehmer einen SF-Roman innerhalb von 44 Stunden (!) schreiben zu lassen. Ich konnte mich mit dem dabei entstandenen Werk „Sie hatten 44 Stunden“ auseinandersetzen und habe von Andreas einige wichtige Tipps erhalten. Ich baue also auf Erfahrungswerten auf, das ist mir eine große Hilfe.

Und, was mich besonders freut: Ich kann den Teilnehmern bereits jetzt versprechen, daß ihr Buch in einem – gar nicht so kleinen! – Verlag gedruckt werden wird. Es gibt ein professionelles Layout, ich habe einen der besten deutschsprachigen Titelbild-Gestalter gewinnen können, es wird auch ein sehr gutes Lektorat geben … Das sind wohl die besten Voraussetzungen, um die insgesamt zwölf Schreibcamper zu Höchstleistungen anzuspornen.

Wer mehr über das Frühjahrs-Schreibcamp wissen möchte – ich werde in den nächsten Wochen öfter mal darüber in meinem Blog erzählen. Und während des Schreibcamps wird’s hoffentlich eine Live-Berichterstattung über Twitter und Facebook geben.

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Ich drücke allen Teilnehmern die Daumen. Dass es ein Riesenspaß wird, steht sowieso fest.

  2. Mira Bluhm sagt:

    Ein Schreibcamp? In Wiener Neustadt? Bin begeistert! Wird es da wieder eines geben? Da finden die tollsten Sachen bei mir um die Ecke statt und ich bekomms nicht mit …

    1. mmthurner sagt:

      Schau Dich mal auf meiner Homepage um. http://www.mmthurner.at, in der oberen Zeile auf „Schreibcamps“ klicken. Das nächste Seminar findet 19. – 25. Oktober dieses Jahres statt. Und bei Bedarf schick ich Dir weitere Infos zu.

  3. Honor sagt:

    Faszinierend!
    Tolle Idee und ich freue mich auf die damit verbundene Berichterstattung.
    Das Buch würde mich dann zum Abschluss auch interessieren.
    Ähm ja – und wo liegt Wien?

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