K.u.K.-Erinnerungen

Beiliegendes Schriftstück stammt aus dem Nachlaß meines Großvaters – und erzählt eine kleine Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg. Es handelt sich um eine Feldpostkarte, die natürlich der Zensur unterlag.
Mein Großvater, geboren 1897, wurde während des Kriegs als Fahrer eines Sanitäts-Kraftwagens eingesetzt. Ein Dienst, der ihn dank seiner Fahrkünste vor dem Kampfeinsatz an der Front bewahrte – aber ganz gewiß nicht ungefährlich war.

Er war künstlerisch begabt; er eröffnete in den Zwanziger Jahren ein Goldschmuckgeschäft  und ließ die Schmuckstücke meist nach selbstgezeichneten Entwürfen fertigen. Sein Talent stellte er bereits hier als etwa Zwanzigjähriger unter Beweis. Er untertitelte die Bilder mit „In der Hitze des Gefechts“, „Waffenstillstand“ und „Siegesgewißheit“ und schickte sie seinem älteren Bruder nach Wien (Wien war damals noch kein eigenes Bundesland, sondern Teil Niederösterreichs).
Mehr als diese Karikaturen waren als – milde – Kritik am Soldatenleben wohl nicht möglich, als Lustigmachen über die ach so einfache Lage an der Front. Vermutlich wurde die Postkarte aus den ungarischen Karpaten abgeschickt, das Jahr ist mir leider nicht bekannt. Mag aber sein, daß die Zeichnungen 1916 entstanden und damit heuer 100 Jahre alt werden.

Mein Großvater gehörte übrigens einem überaus unglücklichen Jahrgang an. Er wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nochmals als Sanitäter an der Ostfront eingesetzt …

 

 

 

 

 

 

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