Nachlese Schreibcamp 2016

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Ein intensives und kräfteraubendes Herbst-Schreibcamp ist vorgestern zu Ende gegangen. Die Teilnehmer aus Deutschland und Österreich sind mittlerweile wieder glücklich zu Hause angekommen. Zeit, ein kleines Resumée zu ziehen.

Ich verzichtete diesmal auf einen Folder mit eingereichten Texten der Schreibcampler. Sehr wohl aber hatte ich Leseproben erhalten, die ich im Vorfeld durcharbeitete und an den ersten beiden Tagen des Seminars mit den einzelnen Teilnehmern besprach.

Es sind bei den Camps oft dieselben Fehlermuster, denen ich begegne. Perspektivwechsel, zu passive Schreibweise, unrunde Dialoge, Füllwörter, falsche Absatzsetzung und Probleme mit dem Spannungsaufbau gehören zu den häufigsten. Auch fällt es vielen (angehenden) Autoren schwer, eine Geschichte „rund“ zu erzählen.
Im Zwiegespräch mit meinen Leuten ging es also viel um Spannungskurven und um die Funktionen von Szenen. Das hört sich alles schrecklich langweilig an, ist es aber nicht. Ich nahm mir jeden Teilnehmer einzeln zur Brust und erklärte, warum dieses oder jenes nicht geht beziehungsweise bot ich Lösungsvorschläge an. Oft ging es bloß um einzelne Formulierungen oder um eine leicht veränderte Richtung in einer Szene – und schon war viel gewonnen.

Ich bin immer wieder selbst überrascht, wie groß die Fortschritte bei den Schreibcamp-Teilnehmern sind. So wurde aus einem ordentlich verhunzten Exposé binnen zweier Tage eines, wie ich es besser nicht hinbekommen könnte, aus viel zu komplizierten Schreibszenen ganz ausgezeichnete und aus einer Kurzgeschichte mit Haken und Ösen eine, die so gut wie druckreif ist.

Die Länge des Schreibcamps bedingte, daß wir längere Pausen benötigten, um die Köpfe zwischendurch frei zu bekommen. Also legten wir einen freien Halbnachmittag ein und sahen uns gemeinsam Dr. Strange im Kino an (ein nicht nur für Comic-Nerds sehr empfehlenswerter Film). Auch rund um die Mahlzeiten gab es immer wieder ausgiebige Erholungsphasen, da haben wir das Schreiben mal Schreiben gelassen. Es ist extrem wichtig, zwischendurch in die reale Welt zurück zu kehren.
Ich glaube, daß alle Teilnehmer sehr zufrieden waren mit dem, was sie lernten. Und wenn sie den Schwung mitnehmen, den sie während des Schreibcamps zeigten, na, dann werden wir wohl bald mehr von ihnen hören.

Hier noch einige Impressionen vom Schreibcamp-Alltag:

 

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  1. Ich werde Andreas und Thomas mal befragen, wie viel sie zugenommen haben. Und natürlich, wie sie es fanden. 😉

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