Zu PERRY RHODAN NEO 141

neo141-daea897fEs ist lange, lange her, daß ich einen PERRY RHODAN NEO geschrieben hab. Fast vier Jahre. Und daß ich zur Serie zurückgekehrt bin, hat zwei Gründe.
Der erste ist ganz profan: Ich hatte Platz und Zeit zwischen zwei Abgabeterminen, und deshalb frug ich Mitte letzten Jahres bei Rüdiger Schäfer an, ob er sich vorstellen könnte, mich für ein einzelnes NEO-Manuskript einzuplanen. An diesem Punkt kam der zweite Grund ins Spiel: Ich war neugierig, ob ich mit der Handlung und den Formalismen der NEO-Serie nochmals zurechtkommen würde.

Rüdiger sagte recht bald zu – und er schickte mir ein Exposé, das einfach nur ein Traum war. Ich durfte eine neue Zehnerstaffel eröffnen (METEORA läuft von Band 141 bis 150) und mußte darüber hinaus nur wenig Rücksicht auf die vorherigen Geschehnisse nehmen. Denn ehrlich gesagt: Sonderlich gut war ich nimmer in der Handlung drin. Ich war zwar anhand der laufenden Exposés informiert, was im Neoversum alles vor sich ging – aber die Romane kannte ich nicht. Das Gefühl für die einzelnen Figuren war ein bißl verloren gegangen, die Technik fühlte sich irgendwie fremd oder ungewohnt an. Aber das war ja grad die faszinierende Idee hinter diesem „Experiment“. NEO 141 ist sehr einsteigerfreundlich, weil ich beim Schreiben mit einem ähnlichen Gefühl an die laufende Handlung herangegangen bin wie ein Neuleser. Das, was in den Bänden davor geschehen ist, spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Zum Manuskript selbst: Ich habe die angenehme Pflicht, Perry Rhodan durch eine völlig fremde Umgebung abenteuern zu lassen. Ich hab einige Figuren, die mir in ihrer Charakterisierung zusagen und ich habe eine Welt, die ich ganz nach meinem Geschmack gestalten darf.
Insbesonders Jemir Conbar hat es mir angetan. Er ist kein sympathischer Kerl und er macht es einem anfangs schwer, ihn ins Herz zu schließen. Ich hatte beim Schreiben das Gefühl, daß man ihm nicht so richtig vertrauen könnte – und so hab ich ihn auch beschrieben. Figuren, derer man sich nicht ganz sicher sein kann, sind einfach großartig.
Wie ich überhaupt einige Handlungsstränge „brechen“ konnte. Eine Liebesgeschichte im Roman ist keinesfalls so schön und romantisch, wie man sie gerne hätte, und es fällt mir in einem Konflikt schwer zu sagen, welche von zwei Parteien denn die bessere wäre.

Das schönste Geschenk, das mir die Expokraten Rüdiger Schäfer und Michael Buchholz gemacht haben, ist Perry Rhodans Rolle. Ich darf ihn abseits von allen Konventionen handeln lassen, an die er nun mal im Rahmen einer Serienhandlung gebunden ist. In PERRY RHODAN NEO NR. 141 ist er auf sich alleine gestellt – und er besitzt diesen ganz besonderen „NEO-Bonus“. Er trägt nicht diese Last an Erfahrung mit sich, mit der wir Autoren bei der PERRY RHODAN-Erstauflage zu kämpfen haben. Er ist unverbraucht, aber nicht naiv. Er darf den Held spielen, ohne die Last riesengroßer Verantwortung auf seinen Schultern zu spüren.
Ich sag euch – das hat mir extrem viel Spaß gemacht. Und vielleicht hab ich irgendwann die Möglichkeit, einen weiteren PERRY RHODAN NEO-Band zu schreiben.

Ich bin übrigens sehr auf die Reaktionen auf NEO 141 gespannt. Ich selbst halt das Manuskript für eines meiner besseren …

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Peter Uwira sagt:

    Tra V-Ni Cek: „Heeren S‘ „Stoßspielen“ kann i in jedem Kaffeehaus. Brauch i net nach Dismon gehen…“

    1. mmthurner sagt:

      Ist halt ein weit verbreitetes Spiel …

      1. Peter Uwira sagt:

        Der Roman hat mir übrigens besonders gut gefallen! Vielleicht hängt es ja auch mit der Romanlänge zusammen, aber in NEO wirken die Figuren viel lebendiger auf mich als in der Hauptserie. Und der Humor ist auch meist hintergründiger: hier beispielsweise bei der Schilderung des desillusionierten Liebespaares. Das ist halt doch um einiges spannender als der innere Monolog einer Antenne Cadabbs.

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