Die Gewitterschmiede war eine meiner schwereren Übungen. Über jupiterähnliche Planeten wissen wir nun mal relativ wenig, und aufgrund der Dichte der Handlung mußte ich im Vorfeld schon ein bißl mehr über die Bedingungen auf und in einer derartigen Welt in Erfahrung bringen.
Bevor ich mich an die Schreibarbeit setzte, ging es also viel um wissenschaftliche Recherche. Um den Aufbau einer plausiblen Umgebung in der Atmosphäre meiner Handlungswelt. Um das Spürbarmachen des Umfelds, in das ich dann meine Helden setzen konnte. Ich wühlte mich durch einige passende Berichte und quälte mich durch wissenschaftliche Dossiers über atmosphärische Bedingungen und holte mir auch noch Unterstützung von fachkundiger Seite. Sorry – ich bin kein Physiker, und derartige Dinge fallen mir nun mal schwer. Darüber hinaus mußte ich ja das, was ich in trockenen Berichten gelesen hatte, in leicht verständliche Worte fassen …
Ein sehr erfreuliches Thema war hingegen die Gestaltung der Handlungsfigur Odin Goya. Wie ich ziemlich erstaunt feststellte, gab es bislang nur wenige Informationen über sein Volk, obwohl die Epsaler bereits mit Band 100 in der Handlung der PERRY RHODAN-Serie etabliert worden waren. Also hab ich mir selbst einige Gedanken gemacht und eine Art ethischen Leitfaden der Epsaler festgelegt, die sogenannte Nochurna. Daß die Nochurna in ihrer Aussagekraft sehr gespalten ausfallen mußte, wurde mir relativ bald klar. Schließlich leben die Epsaler auf einer Welt mit schwierigen Bedingungen, die von den ersten Siedlern Mut und Opferbereitschaft, aber auch Demut gefordert hatte.
Gerne hätte ich noch mehr über die Nochurna erzählt, aber dazu fehlte leider der Platz im Manuskript. (Die Redaktion mußte sogar die LKS-Seite wegfallen lassen, um meinen Text zur Gänze unterzubringen. Ich hab da gnadenlos überzogen.)
Ein dritter großer Themenbrocken bei PERRY RHODAN 2921 war die Charakterisierung Gi Barrs, des flüchtigen Gäonen. Mit Gi Barr hatte ich so meine Schwierigkeiten. Wie „hart“ durfte ich ihn zeichnen, wie viel von seiner Persönlichkeit sollte ich preisgeben? – Die Persönlichkeit des Kerls war für mich sehr nahe an der Monkeys dran, und ich wollte nicht eine billige Kopie des Oxtorners erzeugen. Aber es war mir klar, daß ein gelernter Leibwächter, der in militärischen Strukturen aufgewachsen war, kein Kumpeltyp sein kann, mit dem man sich mal rasch im Beisl an der Ecke über Eheprobleme austauscht. Gi Barr ist ein Mann der Tat, der sich selbst gegenüber Härte zeigt – und erst recht gegenüber seinen Gegnern. Aber er hat auch moralische Wertevorstellungen, die mit den unseren kompatibel sind – und damit spiegelt er eigentlich jenes moralische Konstrukt der Nochurna, nach dem sein Kontrahent Odin Goya lebt.
Alles in allem war PERRY RHODAN 2921 kein leichter Roman für mich. Ich wünsch mir, daß er bei den Lesern dennoch gut ankommt.
„Die Redaktion mußte sogar die LKS-Seite wegfallen lassen, um meinen Text zur Gänze unterzubringen. Ich hab da gnadenlos überzogen.“
In den E-Book Fassungen kann man ja sehr schön die Romanlängen vergleichen. Dieser Roman ist zwar mit der Pos.Angabe ***1655*** sehr lang, aber # 2909 – Adam von Aures ist mit ***1690*** sogar noch länger. Und obwohl außerdem noch die Clubnachrichten enthalten sind, musste die LKS trotzdem nicht ausfallen.
Übrigens ist die LKS in den letzten Wochen schon zweimal unangekündigt entfallen (# 2917 – Reginald Bulls Rückkehr und # 2919 – Die Enklaven von Wanderer). Diese beiden Romane waren allerdings noch um einiges länger: ***1752*** und ***1741*** (laut der Pos.Angabe meines Kindle).
Laut meinen Unterlagen ist von diesen Romanen 2909 der kürzeste, dann kommt 2921, dann 2919, dann 2017.
Daß in meinem 2921er aus Platzgründen keine LKS-Seite drin sein würde, wurde übrigens auf der LKS des Romans 2920 angekündigt.
Das mit der Ankündigung des Ausfalls der LKS stimmt, aber eben nur bezüglich des aktuellen Romans (innerhalb der letzten 5 Wochen ist die LKS allerdings 3x ausgefallen, und die ersten beiden Male ohne irgendeinen Hinweis.) Das ist schon etwas merkwürdig. Und die Erklärung, dass es an der Romanüberlänge läge, ist eben insofern nicht ganz schlüssig, weil es (das Bonus-Material mit eingerechnet) sehr viel umfangreichere PR Hefte gegeben hat, wo die LKS trotzdem enthalten war.
Den Roman hab ich übrigens sehr genossen, auch weil er wunderbar zu den aktuellen JUNO Aufnahmen passt, die gerade in allen Astronomie-Zeitschriften veröffentlicht werden (https://www.missionjuno.swri.edu/). Flugdrachen und Gewittergondeln würden dort wunderbar hineinpassen:-)
Sehr erfreulich ist auch, dass die Geschichte mit ganz wenigen Handlungsträgern auskommt, die dafür aber umso genauer geschildert werden, vor allem auch der erfrischend schräge Endgegner, der weniger durch Gewalt als durch grenzenlose Liebesbedürftigkeit Panik erzeugt.
Die Perry Rhodan Redaktion (Klaus?) hat am 16.07. auf Facebook geschrieben:
„Zu den Gesetzen, die es bei einer Heftromanproduktion gibt, zählt ganz eindeutig das der festgelegten Seitenzahl: Ein solcher Roman wird klar geplant, und er hat seine 64 oder 80 Seiten. Nicht mehr und nicht weniger, daran kann man nichts ändern.“
Grundlage ist nunmal der Heftroman. Und da für dieses Heft aufgrund der Beilage nur 64 Seiten geplant waren und nicht 80 musste die LKS weichen.
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Ich nehme an, das ist wie bei den Comicalben. Lt. Wikipedia: „Ihr Umfang beträgt, bedingt durch die Verwendung 16-fach bedruckter Bögen, in der Regel 48 oder 64 Seiten.“