Die PERRY-Autoren und das Jahr 2018 (Teil 1)

Weihnachten naht, ich lasse die Hektik so wenig wie möglich an mich heran und genieße stattdessen die Jahreszeit mit Schnee und klirrender Kälte. Ich mag Maronistände, große und glänzende Kinderaugen, die Vorfreude aufs Fest. Und natürlich frag ich mich, was 2018 bringen wird.

Nun, ich habe meinen Kollegen bei PERRY RHODAN dieselbe Frage gestellt und hab darüber hinaus ein wenig nachgebohrt. Hier sind nun die Antworten von vier meiner Autorenkollegen – und von meinem Redakteur. Morgen äußert sich hier auf meinem Blog dann der Rest der Autorenschar. 

Welche Erwartungen/Hoffnungen/Wünsche hast Du als Autor ans Jahr 2018?

uwe_anton2016_websiteUwe Anton: Dass die Leser weiterhin Spaß an PERRY RHODAN haben, besonders mit dem „kleinen Jubiläumsband“ 2950. 🙂 

F: Du bist nicht nur aktiver Autor der Erstauflage. Du kannst auch das Expokraten-Dasein nicht ganz lassen und hast 2017 die TERMINUS-Miniserie verantwortet. Ach ja, als Übersetzer bist du auch aktiv. Gibt es für dich ein übersetzerisches Highlight im Jahr 2018?

A: Ich freue mich immer wieder, wenn ein neuer Roman von David Baldacci erscheint. Mit seiner neuen Serie um den Ex-Cop Amos Decker hat der amerikanische Bestsellerautor einen sehr interessanten Protagonisten geschaffen, der mit seinem perfekten Gedächtnis ein wenig an Atlan erinnert, allerdings ganz anders angelegt ist. Ich übersetze gerade den dritten Band der Serie.

bild9Klaus N. Frick: Ich würde mich freuen, wenn ich im Jahr 2018 die Zeit finden könnte, weiter an meinen eigenen Ideen zu arbeiten. Das ist eigentlich bei alledem der wichtigste Wunsch überhaupt.

F: Irgendwann zwischen zwei und vier Uhr morgens scheinst du Zeit zu finden, an eigenen Projekten zu arbeiten. „Das blutende Land“ ist vor wenigen Wochen bei Knaur rausgekommen. Gibt es konkrete Pläne zu weiteren (Fantasy-)Büchern?

A: Ich habe mein Buch in der Tat morgens zwischen sieben und acht Uhr geschrieben; danach musste ich mich ja meist schon um die PERRY RHODAN-Serie kümmern. Es gibt konkrete Pläne zu weiteren Romanen; derzeit bastle ich an einem Konzept, das ich im neuen Jahr bei einem Verlag einreichen möchte. Dann sehen wir weiter.

2017_kai_hirdtKai Hirdt: Besser werden. Die Geschichten der RHODAN-Erstauflage funktionieren anders als die für NEO; da habe ich noch Entwicklungsspielraum, den ich nächstes Jahr füllen möchte. 2017 war an vielen Fronten ein recht trubeliges Jahr für mich. 2018 möchte ich mit weniger Ablenkung aufs Schreiben fokussieren. Im Idealfall habe ich Gelegenheit, noch ein Projekt neben PERRY RHODAN anzugehen, mit dem ich schon ziemlich lange liebäugele.

F: Du schreibst parallel für PERRY RHODAN NEO und die Erstauflage. Wo siehst du denn die größten Unterschiede zwischen den beiden Perry Rhodans, oder handeln sie für dich ähnlich?

A: Grundsätzlich sind die Charaktere schon der gleiche Mensch – sie sind halt beide Perry Rhodan durch und durch: idealistisch, inspirierend, clever. Dem NEO-Rhodan fehlen aber rund dreitausend Jahre Lebenserfahrung. Dadurch gerät er oft ein Stück menschlicher, nahbarer. Und er ist nicht ganz so auf die Rolle als strahlender Held festgelegt, da kann ich auch mal etwas düsterer für ihn schreiben oder ihn in Situationen bringen, aus denen es keinen sauberen Ausweg gibt.

Insofern funktionieren die Serien schon unterschiedlich. In der Erstauflage drehen wir das große Rad der kosmischen Entwicklungen, eine Space Opera par excellence. Bei NEO sehen wir immer noch eine Menschheit bei den vorsichtigen ersten Schritten ins All. Im Grunde ist sie total überfordert mit der Rolle, in die sie auf einmal reingerutscht ist. Die beiden Rhodans verkörpern diese unterschiedlichen Settings sehr gut. 

sternMichelle Stern: Freude, Erfolg, viele bunte PERRY-Romane schreiben, die Leser begeistern, nach Japan reisen und das wieder in irgendwelchen Geschichten verpacken wie im Fall von Sachiko, meiner NEO-Kurzgeschichte. Wer weiß, vielleicht schreibe ich 2018 ja auch mal wieder einen ganzen NEO und keinen halben wie in 2017.

F: Du schreibst viele Romane für die Erstauflage und betreust darüber hinaus seit bald vier Jahren die Leserkontaktseite. Wird es von dir wieder mal Romane in anderen Genres geben? Das Pseudonym Sarah Schwartz liegt meines Wissens seit einiger Zeit brach.

A: Ich fange immer einmal wieder ein anderes Projekt an, doch eben als Hobby. Über dreißigtausend Zeichen bin ich da nicht hinaus, also nein, der Wahrscheinlichkeit nach wird es nicht so schnell einen neuen Roman außerhalb des Perryversums von mir geben. Der Grund sind meine vielen Hobbys. Wie Frank Borsch würde ich mich nicht als Schriftsteller bezeichnen, sondern als jemanden, der schreibt. Ich bin viel auf der Suche und habe viel gefunden. Unter anderem das Ki-Aikido, das ich inklusive zugehöriger Meditation etwa acht Stunden pro Woche genieße. Auch ein anderes Thema fasziniert mich. Die Auswirkungen des Geistes auf den Körper, und dabei besonders das Heilen.

Seit 2008 beschäftige ich mich damit, mir selbst und anderen Menschen dabei zu helfen, die Selbstheilung zu beschleunigen, teilweise mit großem Erfolg. Und das motiviert. Es mag für Außenstehende unglaubwürdig, ja, suspekt sein, nur wenn man erst mal die Erfahrung macht, dass es möglich ist, den Gesundheitszustand eines Menschen in kurzer Zeit mit fast Nichts nachhaltig zu verbessern, dann hat man diese Erfahrung gemacht – und möchte sie wieder machen. Von daher beschäftige ich mich auch mit Reiki und Pranic Healing. Im Ki-Aikido sagen wir, der Körper folgt dem Geist. Am effektivsten merkt man das im Miteinander, wenn man wirklich wahrnimmt und da ist. Im Ki-Aikido lässt sich das bestens üben. Hin und wieder lerne ich auch Japanisch, bastele, male, oder stelle Blumensträuße zusammen.

bildschirmfoto_2017-08-08_um_10.39.19Oliver Fröhlich: Ich musste in 2017 aus verschiedenen Gründen ein bisschen kürzertreten als in den Jahren zuvor und habe mir im zweiten Halbjahr sogar eine ausgedehnte mehrmonatige Pause gegönnt. Ich habe diese Zeit zwar sehr genossen, aber immer wieder überkam mich durchaus der Drang, schon vor Ablauf dieser selbst auferlegten Pause wieder was zu schreiben (was ich dann letztlich ja auch getan habe).

Für 2018 wünsche ich mir und hoffe ich, dass ich etwas gleichmäßiger arbeiten kann, als es früher häufig der Fall war. Zu oft kam es da wegen Terminverschiebungen zu Ballungen, denen Leerlauf folgte, bis die nächste Ballung kam. Es wäre schön, wenn ich das besser in den Griff bekäme. Meine Erwartung für 2018 ist allerdings, dass das nicht ganz so gut gelingt, wie ich hoffe (denn es ist ja nicht so, dass ich das nicht schon für 2017 erhofft hatte). Aber wenn es nur ein wenig besser wird, wäre damit schon viel gewonnen.

F: Du kannst es einfach nicht lassen und schreibst nebstbei bei MADDRAX mit. Bei JOHN SINCLAIR. Und, wenn ich mich nicht irre, bei PROFESSOR ZAMORRA. Wann, bitteschön, gehst du zwischen all den vielen Manuskripten deinem eigentlichen Brotberuf nach? 

A: Eigentlich müsste die Frage anders herum lauten, denn der Brotberuf hat Vorrang vor der Autorentätigkeit. Die muss sich den beruflichen Erfordernissen unterordnen. Das heißt, das Schreiben fällt auf die Abende, Wochenenden und Urlaube – ein Grund, warum ich in 2017 einfach mal Pause machen wollte. Bei den Schreibprojekten versuche ich, die Perrys als tragendes Gerüst der Autorentätigkeit so zu legen, dass dazwischen genügend Zeit bleibt, um entweder auszuruhen oder eben etwas anderes zu schreiben.

Derzeit sind das MADDRAX und JOHN SINCLAIR. Bei PROFESSOR ZAMORRA bin ich aus Zeitgründen schon vor einigen Jahren ausgestiegen. Und eigentlich wäre es richtig und vernünftig, auch noch bei anderen Serien auszusteigen. Aber wie du so zutreffend sagst: Ich kann es einfach nicht lassen, da mir jede der anderen beiden Serien auf ihre eigene Weise etwas bedeutet. Sämtliche Versuche, mich daraus zurückzuziehen (und die gab es bereits!), sind daran gescheitert, dass ich nach einer Phase der Abstinenz eben doch wieder Lust darauf bekommen und diese Lust über die eigentlich zur Verfügung stehende Zeit gestellt habe. Außerdem macht mir die Abwechslung auch Spaß. Das geht dir sicherlich nicht anders mit Coco Zamis und deinen eigenen Projekten.

Wie sich das in Zukunft entwickelt, kann ich im Augenblick nicht sagen, denn die Erfahrung der letzten Jahre hat mich gelehrt, in dieser Hinsicht keine Pläne mehr zu machen. Ich versuche (mal mehr, mal weniger erfolgreich), auf die jeweiligen Situationen zu reagieren und das zu tun, von dem ich mir erhoffe, dass es mir den Spaß am Schreiben am längsten erhält. Und vielleicht – vielleicht! – schaffe ich in 2018 endlich einmal das, was ich mir schon seit Jahren vornehme, nämlich mich einmal an etwas Eigenem, Serienunabhängigem auszuprobieren. Vielleicht wird es aber auch so wie bisher: Dass ich neben der Pflicht des Brotberufs und der Pflichtkür/Kürpflicht der Serien immer dann, wenn ich etwas Zeit hätte, keine Lust mehr auf die Kürkür eines eigenen Projekts verspüre. Mit anderen Worten: Es bleibt spannend.

 

 

 

Alle Photos sind ©VPM.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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  1. Eine sehr schöne Idee zum Jahresende! Bin schon auf den 2. Teil gespannt!
    Solare Grüße!

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