Weihnachten naht, ich lasse die Hektik so wenig wie möglich an mich heran und genieße stattdessen die Jahreszeit mit Schnee und klirrender Kälte. Ich mag Maronistände, große und glänzende Kinderaugen, die Vorfreude aufs Fest. Und natürlich frag ich mich, was 2018 bringen wird.
Nun, ich habe meinen Kollegen bei PERRY RHODAN dieselbe Frage gestellt und hab darüber hinaus ein wenig nachgebohrt. Hier sind nun die Antworten von sechs meiner Autorenkollegen.
Hier findet sich übrigens der erste Teil dieser kleinen Fragerunde: 2018er-Fragen, Teil 1
Welche Erwartungen/Hoffnungen/Wünsche hast Du als Autor ans Jahr 2018?
Verena Themsen: Alle meine Romane pünktlich abzugeben, den endgültigen Überblick über Rainers Datensammlung zu gewinnen, mehr Risszeichnungen zu erhalten, als ich veröffentlichen kann 🙂 Ach ja – und meine Heftlektüre bis 1500 voranzutreiben.
F: Du hast die technische Beratung für die Serie übernommen. Also jene Rolle, die früher Rainer Castor inne hatte. Wie sicher fühlst du dich denn schon mit dieser unglaublich komplexen Materie?
A: Schwierige Frage, da es hier um mehrere Ebenen geht: Zum einen um den gewaltigen Faktenberg, den Rainer aus der Serienvergangenheit zusammengetragen und in eine Unzahl von Datenblättern verteilt hat, die zudem meist noch in mehreren Varianten vorliegen. Da bin ich so weit, dass ich alle Fakten, die ich für die aktuelle Serienhandlung brauche, parat habe. Es gibt aber noch diesen riesigen unteren Teil des Eisbergs; Dinge, die ich bislang noch nicht brauchte und noch nicht in Augenschein genommen habe. Die habe ich zwar zum Teil ebenfalls schon in meine Struktur eingearbeitet, aber ich bin sicher, dass noch einiges verborgen in den vielen verzweigten Ordnern des Archivs liegt.
Der andere Teil ist aber der technische Teil, das Jonglieren mit Zahlen, die konsistent sowohl mit der Serienvergangenheit als auch miteinander bleiben sollen. Dafür hat Rainer einige sehr umfängliche Tabellen erstellt, die ich ebenfalls zum Gutteil bereits nutze. Ein Teil ist aber auch so sehr mit komplexen und ineinander verflochtenen Berechnungen durchsetzt, dass ich noch nicht die Chance hatte, sie aufzuschlüsseln und zu verstehen, wie ich damit umgehen muss. Dafür habe ich mir Hilfe aus den Reihen der Risszeichner an Bord geholt, die ja zum Teil diese Dinge gemeinsam mit Rainer im Technikforum entwickelt oder auch weitergedacht haben. Ich hoffe, gemeinsam können wir im nächsten Jahr noch ein paar mehr dieser Schatzkästchen öffnen.
Wim Vandemaan: Du zeichnest für die Expos verantwortlich und schreibst zwischendurch Romane für die Erstauflage. Nebstbei arbeitest du mit Florian Film zusammen und schreibst Drehbücher für deren Dokumentationen. Wie muss man sich diese Arbeit vorstellen? Gehst du auf die Leute von Florian Film zu und sagst: „Ich habe eine tolle Idee“?
A: Im Grunde läuft es genau so. Nach der Idee folgt gegebenenfalls – also: falls die Idee gefällt – ein Gespräch mit dem Regisseur, danach gegebenenfalls ein Konzept mit einer Log Line, einer Skizze des Inhalts, einer groben Vorstellung der filmischen Idee, das geht zu einem Sender, danach wird ein Drehbuch erstellt.
Christian Montillon: Die laufenden (Serien-)Projekte gut weiterzuführen … ehrlich gesagt, ein wenig mehr freie Zeit zu haben … mich überraschen zu lassen, was so alles kommt … und mit Wim Vandemaan ein spitzenmäßiges Exposé PERRY RHODAN Band 3000 hinzulegen.
F: Auch Du fährst mehrschienig. Da ist das Expokratendasein, darüber hinaus schreibst du Einzelromane und bist Autor bei Die drei ??? Nun gibt es auch noch die Zusammenarbeit mit Michael Peinkofer bei der Trilogie Splitterwelten (der zweite Band ist eben erst rausgekommen). Gibt es Pläne für völlig eigenständige Romane?
A: Zum Stichwort „Splitterwelten“ vielleicht: Im Dezember ist gerade auch der dritte Teil fertig geworden, der 2018 erscheinen wird. Lose denke ich zurzeit darüber nach, einen eigenständigen Roman im Science Fiction-Bereich zu schreiben; ein erstes, noch sehr unkonkretes Gespräch habe ich mit einem großen Verlag bereits geführt. Ich denke, in den nächsten Wochen/Monaten fällt die Entscheidung – die auf einer Seite skizzierte Idee kam jedenfalls gut an. Allerdings glaube ich, dass ich seeeehhhhr viele Seiten brauchen werde, diese Geschichte zu erzählen.
Leo Lukas: Ich möchte weiterhin gute Romane für die Perry-Erstauflage abliefern. NEO oder andere Spin-Offs werden eher nicht in Frage kommen, da ich etwa Mitte des Jahres DAS GROSSE LEO LUKAS-LESEBUCH (mit Noten) veröffentlichen und damit ab Herbst auch verstärkt auf Lesetournee gehen werde. Anlass sind einerseits immer wieder eintreffende Nachfragen, andererseits mein im Jänner 2019 dräuender, sechzigster Geburtstag. Da trotzdem vermutlich niemand sonst einen vernünftigen „LL-Omnibus“ zusammenstellen wird, mache ich das halt selber.
F: Du schreibst PERRY, du führst Regie, du trittst im Fernsehen auf, du machst Kabarett. Gibt es eine Gewichtung deiner vielen Berufe, als was siehst du dich eigentlich?
A: Als Hans Wurst in allen Gassen.
Hubert Haensel: Wenn ich mir das Chaos auf unserem mickrigen kleinen Planeten ansehen, dann wünsche ich mir für 2018, dass endlich Außerirdische landen, mögen sie nun Arkoniden heißen oder anders, die Ordnung in den Laden bekommen. Es sollten natürlich friedliebende Außerirdische sein, und mir ist klar, dass es für sie jede Menge zu tun gäbe. Aber Leute mit fortgeschrittener Technik bekommen das schon noch in den Griff.
Falls das nicht eintritt, folgen meine nächsten Wünsche: Gesundheit für die ganze Familie und endlich mal keine großen oder kleinen Katastrophen, während ich an einem Manuskript arbeite.
F: Du bist für die Bearbeitung der Silberbände zuständig. Wie weit voraus reicht denn Deine Planung? Es geht allmählich auf Buch Nummer 150 zu. Was haben Du und die Redaktion bei diesem Jubiläumsband vor?
A: Die Planung ist tatsächlich schon seit geraumer Zeit bis Band 150 fortgeschritten. Den Buchtitel werde ich heute noch nicht verraten. Und was es sonst vielleicht dazu zu sagen gäbe: Es sind ja noch mehr als zwei Jahre bis dahin. Auf jeden Fall wird die Planung im Frühjahr 2018 schon über Buch 150 hinaus fortgeschrieben werden.
Susan Schwartz: Dieselben wie immer: Den großen Bestseller mit Millionenauflage zu landen, mich daraufhin aufs allseits verstellbare Sofa mit Massageelementen zurückzuziehen, umgeben von Fächeljungs mit Sixpacks am Bauch und in der Hand zum Darreichen. Darüber hinaus – man sollte bei aller Bescheidenheit nicht zu bescheiden sein – hoffe ich sehr auf einen Erfolg mit der Miniserie Olymp. Ich schiebe gehörigen Bammel und werde die Autoren mit dem Bewerfen von Wattebällchen und Schokoladeentzug (insbesondere gewisse Schokobananen) züchtigen, sollte es negative Kritiken hageln. Und nicht zuletzt hoffe ich, dass ich wenigstens die Hälfte meiner geplanten eigenen Projekte schaffe. Und auf die nächsten Perry-Expos freue ich mich auch jetzt schon.
F: Was wird es 2018 in Deinem Fabylon-Verlag Neues geben?
A: Das Finale der Chroniken von Waldsee mit Band 6: Hatar Stygan – Der Dunkle Hass, schon im Frühjahr. März/April wird auch Michael Iwoleits Science-Fiction-Roman Moloch erscheinen, es sind einige Vampir-Titel geplant, eine sehr coole Musik-Anthologie mit bekannten deutschen Musikern, Sherlock Holmes, Steampunk … und ich erhoffe von mir selbst im Lauf des Sommers von Das Reich Albalon Band 3. Außerdem erscheint Drakhim – Die Drachenkrieger nun auch als Print.
Alle Photos sind ©VPM
Ein neuer Band in den Waldseechroniken – ich freu mich riesig! 🙂