Die Space-Thriller

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Einige der besten PERRY RHODAN-Romane gibt’s jetzt in einer gedruckten Neuauflage. Ich spreche von PERRY RHODAN Space-Thriller, einer Serie, die es in den Neunzigern leider nur auf vier Bände gebracht hat. Die Bücher, die dazumals erschienen sind, hatten es aber in sich.

Ich war dazumals, im Jahr 1997, ein wenig RHODAN-müde. Ja, die Handlung der Erstauflage war gut, Goedda und die Tolkander beherrschten das Geschehen. Aber es gibt halt so Phasen im Leben eines Fans. Manchmal freut man sich mehr, manchmal weniger auf die wöchentliche Dosis PERRY RHODAN. Und für mich war es halt eine „weniger“-Phase.

Dann kam Grüße vom Sternenbiest von Robert Feldhoff raus. Die Geschichte eines mörderischen Wesens, das in Terrania City sein Unwesen treibt. Ich wollte der neuen Serie eine Chance geben und hab mir das Buch gekauft – um es binnen kürzester Zeit zu verschlingen.
Die Handlung hatte nichts mit dem zu tun, was in der Erstauflage ablief; sie war bodenständig und hätte auch, abgesehen von einigen SF-Elementen, in einer deutschen oder österreichischen Stadt der Jetztzeit spielen können. Die Geschichte orientierte sich stark an moderner Krimi-Literatur, die Sprache war härter und direkter. Darüber hinaus hatte ich das Gefühl, als würde Robert Feldhoff befreit aufschreiben. Als wäre er seiner Zwänge genommen, die Handlung auf eine gewisse Länge hinzubekommen und dabei auch noch in der Wortwahl Rücksicht zu nehmen.
Grüße vom Sternenbiest ist meiner Meinung nach einer von Roberts besten Romanen. (Nicht umsonst wurde der Roman 1998 mit dem Literaturpreis des Science Fiction Club Deutschland ausgezeichnet; ich erinnere mich noch gut an die Übergabe und die Laudatio von Florian Breitsameter am Garching-Con desselben Jahres.)

Ich habe übrigens eine Figur des Romans für meinen eigenen PERRY RHODAN-Erstling gestohlen. Der LFT-Agent Sholter Roog fand in Mit den Augen des Mörders Verwendung (erschienen als Fan-Publikation der PERRY RHODAN FanZentrale). Den Text habe ich Jahre später erweitert, er kam als PERRY RHODAN-Taschenbuch Nummer 14 nochmals auf den Markt. Roberts Roman hatte also durchaus Nachhall, er hatte mich ziemlich geprägt. Ich wollte so gut wie Robert Feldhoff schreiben können, seufz.

Auch aus dem zweiten Band der Space-Thriller habe ich übrigens ein kleines Element gestohlen. Peter Terrid verwendete in Eine Welt für Mörder meiner Erinnerung nach das erste Mal das wunderschöne Bild von dezentralisierten Wohneinheiten. Man ging durch eine Tür der eigenen Wohnung und wurde mit Hilfe eines Transmitters auf einen anderen terranischen Kontinent versetzt. Die Wohnung befand sich also an verschiedenen Orten. Ich hielt das für eine grandiose Idee – und den Roman von Peter Terrid sowieso.

Alsdann: Wer bei PERRY RHODAN mal über den Tellerrand blicken möchte und die Space-Thriller noch nicht kennt – ich gebe eine unbedingte Kauf- und Leseempfehlung ab. Einziges (winziges) Manko der Neuausgabe: Bei den Titelbildern bin ich von der Genialität und dem Ideenreichtum der Erstauflage-Künstler verwöhnt. Diese Genialität geht mir bei der Gestaltung der neuen Bücher ein wenig ab. Aber man kann ja nicht alles haben.

Mehr zur Neuauflage der Bücher (als Print on Demand) gibt’s hier: Space-Thriller bei PERRY RHODAN

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. skyeverlag sagt:

    Ich kann mich auch noch gut dran erinnern. Der arme Kerl stand total geplättet auf der Bühne und bekam kein vernünftiges Wort raus. Schöner Moment.

  2. Christoph aus Neuseeland sagt:

    Die 4 Baende stehen in meinem Buecherregal und ich lese sie immer mal wieder. Wer sie noch nicht hat, dem seien sie waermstens empfohlen.

  3. Dezentrale Wohnungen gab es zumindest schon in den Hyperion-Gesängen um 1990 herum (welche ich natürlich auch erst später gelesen habe, nach dem ich die Idee in PR faszinierend fand).

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