Interview mit … MADmoiselle Méli

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MADmoiselle Méli ist Foto-Modell – und sie spielt, auch wenn es kaum jemand weiß, im aktuellen PERRY RHODAN-Zyklus eine kleine, aber feine Rolle. Insbesondere für mich, stand sie doch als Figur für das Titelbild PERRY RHODAN 2722 Pate. Grund genug für mich, einer beeindruckenden jungen Frau mal einige Fragen zu stellen.

F: Du bist eher ungewollt zum Cover-Modell bei einem PERRY RHODAN-Roman (Nr. 2722) geworden. Die Umstände waren unglücklich, aber mittlerweile sind ja alle Mißverständnisse ausgeräumt, so viel ich weiß. Hast Du denn den Roman jemals in die Hände bekommen oder gar gelesen?

A: Zwar ungewollt, aber es macht mich nicht minder stolz. Und ja, natürlich kenne ich PERRY RHODAN. Nur muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich mich seit meiner Kindheit nicht mehr damit auseinandergesetzt habe. Als ich klein war, hatte ich drei Hörspielkassetten, und auf diese war ich arg stolz.

Leider habe ich den Roman noch nicht leibhaftig in Händen gehalten. Als ich in den Zeitschriftenladen ging, war er bereits ausverkauft.  Auch in anderen Läden hatte ich keinen Erfolg. Leider. ABER ich hätte ihn wirklich sehr gern, und zwar nicht als ebook. Ich bin da irgendwie etwas old school, hehehe …

F: Ich habe diesen Roman geschrieben und habe mich, da das Titelbild recht früh fertig war, vom Cover ein wenig inspirieren lassen. Ohne zu wissen, daß da eine reale Person dahintersteckt. Glaubst Du, daß man aufgrund eines Photos bzw. einer künstlerischen Darstellung eines Menschen auch etwas über dessen Charakter aussagen kann? Anders gefragt: Steigst Du als Modell in eine Rolle und gibst der Figur, die Du darstellst, eine eigene dazupassende Persönlichkeit?

A: Das ist eine interessante Frage. Natürlich verkörpert man irgendwie auch den Teil eines Charakters und der Facetten  einer Person. Im Grunde ist es wie Schauspielerei: Man weist sich eine Rolle zu (oder der Fotograf macht es), und diese versucht man authentisch nachzustellen. Und ja, ich würde schon sagen, dass meine Bilder ihre eigene Persönlichkeit bekommen. Im realen Leben ist MADmoiselle Méli nämlich keine korsettierte, dauergeschminkte Gruftinetten-Diva. Aber ich brauche diesen Reiz der Veränderung und halte ihn halt auch gerne bildlich fest. Ich arbeite nämlich sehr viel, bis ein Bild so wird, wie es im Endeffekt aussieht. Von Haare und Makeup über Accessoires und Kostüm mache ich alles selbst und spreche mit den Fotografen/innen, mit denen ich zusammenarbeite, im voraus immer ganz genau ab, wie das Resultat denn aussehen soll.

F: Du hast große Erfahrung als Modell, Du bewegst Dich hauptsächlich im Umfeld der Gothic- und Steampunk-Szene. Erzähl mir bitte mehr darüber …

A: Gerne. Ich stehe mittlerweile schon mehr als zwölf Jahre vor der Kamera. Meine Hauptfotobereiche sind neben Gothic und Steampunk auch Vintage und allgemein Fantasy. Prinzipiell bin ich aber für alles offen, so lange ich dafür Kleider am Leib trage. Darauf lege ich nämlich sehr viel wert. Ich habe kein Problem mit Aktfotografie, finde sie sogar, je nachdem, wie sie gemacht ist, sehr ästhetisch – aber das passte nicht zu mir. Meine Arbeiten kann man gerne entweder auf meiner Facebookseite https://www.facebook.com/mad.meli oder bei Deviantart http://MADmoiselleMeli.deviantart.com sehen.

Um ehrlich zu sein, habe ich die zahlreichen Shootings, die ich in all den Jahren hinter mich gebracht habe, nie gezählt, aber vielleicht sollte ich das mal tun. Mein momentan spannendstes Projekt ist ein Steampunk-Kalender, den ich zusammen mit Hans Dampf Fotografie (https://www.facebook.com/HansDampfFoto ) erarbeite. Neben dem Modellstehen für den Kalender, war ich auch in der Jury, die die Teilnehmer für den Kalender ausgesucht hat. In meiner schönen Heimat, dem Saarland, gibt es im August 2014 eine große Rollenspiel- und Fantasy Messe, namens FARK, und der Kalender wird im Rahmen dieser Veranstaltung präsentiert und verkauft. Den Erlös spenden wir zur Gänze an ein Kinderhospiz. Ansonsten sind noch zwei „geheime“ Projekte mit Frau Nadja von Ewiglich Photografie (https://www.facebook.com/EwiglichPhotografie ) und Ufocrash (https://www.facebook.com/ufocrash ) geplant. Bisher aber alles noch tooooooop secret *kicher*. Ich lebe inzwischen die Hälfte des Monats in Paris, also sind auch Shootings in der Stadt der Liebe geplant. Man darf sehr gespannt sein!

F:  Wie hat sich Deine Karriere als sehr genrespezifisches Modell entwickelt, wie ist es dazu gekommen?

A: Ich wurde als Siebzehnjährige angesprochen, ob ich nicht mal modeln wollte, ich sei so hübsch. Damals war ich noch völlig vom Gegenteil überzeugt. Dann wurde ich fotografiert – und das Ergebnis hat mir doch sehr gefallen. Die Fotos haben mich gezeigt, aber doch irgendwie jemand ganz anderes.

Aufgrund dieser Bilder fragten auch andere Fotografen, ob ich ihnen nicht Modell stehen würde (damals habe ich noch viel vor Analog-Kameras gestanden), und während jedem Fotoshooting haben sich neue Ideen manifestiert, die ich unbedingt umsetzen wollte. So begann ich auch, meine Kleider selbst zu schneidern und Accessoires zu kreieren. Letztere kann man seit 2010 auch in meinem kleinen Onlineshop bei Dawanda http://de.dawanda.com/shop/MADmoiselleMeli erwerben.

Inzwischen model ich auch für Projekte, die über die Grenzen von Deutschland hinaus gehen. Für diverse Shootings bin ich des öfteren in der Schweiz, Österreich, Luxembourg, den Niederlanden und in meiner Zweitheimat Frankreich unterwegs.

Das Schöne am Modeln ist halt, dass ich es direkt mit meinem Beruf verbinden kann. Ich bin staatlich geprüfte Designerin, eigentlich im Bereich Edelstein- und Schmuckdesign, aber momentan habe ich mich in Handtaschen verliebt und erschaffe einzigartige, unikate Shopper. Auch liebe ich Kollaborationen mit anderen Künstlern. Das heißt, dass ich gerne mit anderen Designern zusammenarbeite.

Auch stelle ich gerne vereinzelte Bilder anderen Künstlern zum Bearbeiten zur Verfügung (auf Anfrage) und bin immer wieder stolz, wenn ich als Vorlage für Zeichnungen oder Gemälde diene. Das Abgefahrenste, was es bisher von mir gibt, ist ein Tattoo auf der Wade einer Amerikanerin. Heute, mit 30 Jahren, weiß ich, dass ich eine schöne Frau bin, mit Kurven, fernab von Size 0, und ich hoffe, dass mein Leben weiterhin so spannend und aufregend bleibt, wie es bisher verlaufen ist!

F: Andeutungsweise habe ich gehört, daß es eine weitere Zusammenarbeit zwischen Dir und dem PERRY RHODAN-Verlag VPM geben könnte. Gibt es dazu Näheres?

A: Leider bisher noch nicht, aber ich harre gespannt auf das, was kommt. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn eine weitere Zusammenarbeit zustande kommen würde.

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Rolleau sagt:

    Welcher Art war denn das Missverständnis? Lagen zuerst keine Bild- oder Nutzungsrechte vor oder sowas?

    1. mmthurner sagt:

      Ich will nicht über Sachen schreiben, deren Hintergründe ich nicht genau genug kenne. Das ist eine Angelegenheit zwischen den Beteiligten.
      Mir ging’s bei dem Interview ausschließlich darum, die Person hinter der Titelbildfigur vorzustellen. Du verstehst?

      Schöne Grüße, Michael

      1. Rolleau sagt:

        Ich verstehe. Dass die Frage nicht unberechtigt gewesen war, musst Du aber zugeben. 🙂

        Dennoch: aus dem Bisschen, was Dir vor Augen und vor dem Schreibgriffel lag, hast Du eine ziemlich gute Charakterdarstellung geschaffen. Hut ab & chapeau!

  2. mmthurner sagt:

    Natürlich, Deine Frage war völlig legitim.
    Danke fürs Lob, schöne Grüße …

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