Job mit Aussicht

Vor einigen Tagen hab ich völliges Neuland betreten: Ich hab mich um einen Job beworben. Mit meinen zarten 51 Lenzen ist mir so etwas noch nie passiert, bis jetzt haben die Jobs immer mich gefunden. Aber diese Stellenausschreibung, die ich per Zufall entdeckte, hat mich begeistert: Die Rhein-Zeitung, die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und die Generaldirektion Kulturelles Erbe suchen einen „Burgenblogger“ auf Zeit.

Ich fasse die Arbeitsbeschreibung mal kurz zusammen: Man verpflichtet sich, ein halbes Jahr lang, von Mai bis Oktober 2015, auf Burg Sooneck am Rhein zu wohnen, um von dort aus die Welt wissen zu lassen, wie es denn so ist im Mittelrheintal. Via Facebook, Twitter, Instagram und google+, über ein Blog, über eine Homepage, kurzum: Der Burgenblogger sollte eine möglichst große Bandbreite des weiten Felds der Social Media beackern, um über seine Erlebnisse und Erfahrungen am Mittelrhein zu berichten. Man ist natürlich nicht auf der Burg kaserniert, ganz im Gegenteil: Man soll über Land und Leute erzählen, gerne auch kritisch und natürlich mit dem notwendigen Augenmaß.

Ich hatte ein richtiges Kribbeln in meinem Bauch, als ich die Ausschreibung las. Ein halbes Jahr Ortsveränderung, leben und überleben in einem für mich völlig exotischen Teil dieser Welt – das Mittelrheintal ist mir unbekannt, es könnte genauso gut in Papua-Neuguinea angesiedelt sein -, schöner geht’s ja nun wirklich nicht! Zumal ich eigene Projekte weiterverfolgen und meinem Beruf als Autor nachkommen könnte.

Ich bin natürlich nicht der Einzige, der sich für dieses Angebot interessiert. Mittlerweile sind es mehr als 300 Leute aus der großen weiten Welt, die wohl ähnliche Gedanken wie ich hegen, und ich vermute, dass bis zum Ablauf der Frist (14. September 23:59 Uhr) noch eine Menge weiterer Aspiranten hinzukommen. Sehr schön! Ich nehme den „Kampf“ gegen meine Mitbewerber gerne auf und freu mich über jeden, der sich zur Teilnahme entschließt.

Ich bin ziemlich neugierig, nach welchen Kriterien die Jury entscheidet. Was spricht für und was gegen mich? Vielleicht legt sie Wert auf  ein bissl Erfahrung, vielleicht möchte sie lieber einen jungen und unverbrauchten Blogger auf Burg Sooneck sitzen haben. Vielleicht hilft mir, dass ich als Wiener ganz unbefangen an dieses für mich ungewöhnliche Thema rangehen kann, vielleicht steht mir das im Weg …  Wie alle anderen Bewerber warte ich gespannt auf den 15. September und hoffe, in die engere Auswahl jener zu kommen, die sich im November persönlich vor der Jury präsentieren dürfen.

Und wenn’s nicht klappt? – Na, dann kann ich auf der Habenseite verbuchen, zumindest einmal in meinem Leben ein Bewerbungsschreiben verfasst zu haben.

Nähere Infos zur Ausschreibung finden sich hier:

http://bit.ly/1tIXVcD

und hier:

www.burgenblogger.org

 

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Die Ausschreibung habe ich auch gesehen und fand sie sehr interessant. Allerdings wäre es mir aufgrund vieler Verpflichtungen nicht möglich, so einen Job wahrzunehmen. Leider, denn es wäre mit Sicherheit eine tolle Erfahrung.

    Ich drücke dir fest die Daumen. Deinen Blog lese ich ja eh. Wenn du dann Burgenblogger bist, ist es keine große Umstellung für mich, den auch zu lesen. 😉

  2. mmthurner sagt:

    Danke fürs Daumendrücken, Oliver. Die Chancen sind natürlich gering, aber ich möcht’s zumindest versucht haben. Mir gefällt die Idee des Burgenbloggers ja wirklich sehr gut.

  3. Die Burg sieht auch einfach fantastisch aus. Wenn das nicht inspirierend ist. Ich musste bei dem Anblick zumindest sofort an Hui Buh oder Burg Schreckenstein denken.
    Hier gibt es noch ein Video über die Burg: https://www.youtube.com/watch?v=FkdR_BwGFrc

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