Es waren ein Telephonat und mehrere Mails, die vor etwa acht Wochen dazu führten, daß Sarah und ich eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit trafen. Sarah arbeitet bei und für Beam, einem Ebook-Portal, das insbesondere dafür bekannt ist, DRM-freie Bücher zur Verfügung zu stellen. Für all jene, die es nicht wissen: DRM steht für Digital Rights Management und im speziellen Fall der Ebooks für eine Kennzeichnung von elektronischen Bücher-Downloads, für ein „Wasserzeichen“. Ebooks mit DRM können also, sobald auf den eigenen Reader eingespielt, nicht weitergegeben werden. Amazon zum Beispiel hat mit der Kindle Reader-Familie ein in dieser Hinsicht sehr rigoroses Gebaren. Beam hingegen verzichtet auf „hartes“ DRM – und das finde ich toll.
Deshalb war ich ganz Ohr, als Sarah mich fragte, ob ich denn nicht für das Science Fiction-Portal von Beam Inhalte beitragen wolle. Da ginge es um Redaktionelles, um Interviews, um Vorschläge für besondere Bücher oder Serien, um das Liefern von Hintergrundmaterial im SF- und Fantasy-Bereich, um Aktivitäten auf der Facebook-Seite von Beam. Also im Prinzip um Dinge, die seit Jahren Teil meiner bescheidenen Kompetenz als SF-Nerd und Autor sind.
Ich sagte zu. Wir vereinbarten ein Probemonat, in dem geklärt werden sollte, wie wir denn miteinander zurechtkämen und ob ich denn das liefern konnte, was bei Beam gebraucht wurde. Das Monat ist um, wir können bestens miteinander, und damit steht einer längerfristigen Zusammenarbeit nix mehr im Wege. Also werde ich auch in Zukunft für Beam ein wenig plaudern bzw. schreiben.
Mir macht es Spaß. Ich bin hauptberuflich Autor, aber es reizt mich halt auch, neue Dinge rund um das Medium Buch kennenzulernen. Die Veranstaltung von Schreibcamps war ein erster Schritt, diese redaktionelle Arbeit ein weiterer. Es gibt so viel Interessantes für mich zu entdecken – und viel zu lernen.
Wer sich dafür interessiert, was ich denn so erzähle, der sollte ab und zu auf der Facebook-Seite von Beam vorbeischauen: https://www.facebook.com/sciencefictionebooks.
Noch ein Wort zu derzeitigen Problemen bei Beam: Ich habe mit diesen Dingen eigentlich nichts zu schaffen, weiß aber, daß es Beschwerden zum Download gibt. Hauptgrund ist, daß das Portal derzeit große Änderungen/Umbauten durchläuft. Ein notwendiger Server-Wechsel verursachte einen ganzen Rattenschwanz an technischen Problemen, die nach und nach behoben werden müssen. Ich kann nur sagen, daß die Leute bei Beam höchst engagiert sind. Sie unternehmen alles, um so rasch wie möglich den Normalzustand herzustellen – und den Komfort für jene, die ihre Ebooks bei Beam einkaufen möchten, weiter zu erhöhen.
Das Bild ist Copyright Beam Ebooks.
“ DRM steht für Digital Rights Management und im speziellen Fall der Ebooks für eine Kennzeichnung von elektronischen Bücher-Downloads, für ein “Wasserzeichen”. Ebooks mit DRM können also, sobald auf den eigenen Reader eingespielt, nicht weitergegeben werden. “
EBooks mit Wasserzeichen, wie sie auch bei Beam eingesetzt werden, können sehr wohl kopiert werden, und sind dann auch auf anderen Readern lesbar. Über das Wasserzeichen könnte man aber den ursprünglichen Käufer ermitteln und so bei Auffälligkeiten tätig werden, sollte ein solches Buch in einem illegalen Portal auftauchen.
Auch mit sogenanntem harten DRM versehene Bücher kann man durchaus kopieren und sichern. Lesen kann man sie allerdings nur auf authorisierten Readern.
“ Amazon zum Beispiel hat mit der Kindle Reader-Familie ein in dieser Hinsicht sehr rigoroses Gebaren. “
Ich mag Amazon zwar nicht in den Himmel loben, aber Amazons DRM wird der Nutzer, der im Amazon Ecosystem einkauft, in der Regel überhaupt nicht bemerken. Jeder Kindle ist bereits für Amazons eBooks authorisiert, man kann nach dem Kauf problemlos sofort mit dem Lesen beginnen.
Kaufst Du die verbreiteten ePubs irgendwo, dann enthält die Masse dieser eBooks einen DRM-Schutz von Adobe. Hier musst Du Dir bei Adobe erst einmal eine ID besorgen. Diese ID musst Du händisch auf Deinen Reader bringen, um Deine Bücher überhaupt öffnen zu können. Dieser DRM-Schutz hat sich in der Vergangenheit öfter mal geändert. Da ergibt sich die Frage nach der Kompatibilität zwischen unterschiedlichen Versionen des Adobe-DRM und ob meine Leselizenzen erhalten bleiben, ich meine Bücher also noch weiter lesen kann.
Adobe hat bekanntermaßen die Nutzer in der Vergangenheit ausspioniert und Daten der gelesenen Bücher abgefragt. Natürlich weiss Amazon auch, was ich lese, aber bei Adobe-DRM greift dann nicht nur der Reader-Hersteller, sondern auch noch Adobe meine Daten ab (Hier hat Adobe inzwischen angeblich nachgebessert). Unglaublich! Zudem lässt sich Adobe diesen „Schutz“ auch noch mit einer Gebühr je Buch bezahlen. Letztendlich zahlt also der Leser für all die Gängelei noch drauf!
Als rigoros empfinde ich da Amazon im Vergleich sicher nicht.
Ich bin kein Freund von harten oder weichen DRM-Maßnahmen, finde aber das weiche DRM über Wasserzeichen zumindest akzeptabel. Gottseidank gibt es Zeichen für eine allgemeine Abkehr von hartem DRM, nicht nur bei BEAM. Ich begrüße das!
Danke für die inhaltlichen Nachbesserungen bzw. Ergänzungen. Ich war da nicht präzise genug, und über die Adobe-Angelegenheit war ich kaum informiert.
Was die Abkehr vom harten DRM betrifft – da dürftest Du recht haben.
Amazon ist ein Monster und wer dort etwas „leiht“, denn kaufen ist auf dem Sektor ja eh nicht drin, der ist m.E. selbst schuld. Verheerende Folgen kann man gerade an der aktuellen Preissteigerung von 50% bei Atlan sehen! Von 99ct auf 1,49€. Und warum? Weil Amazon nur 50 ct. Schritte zulässt……..eine Schande das Rhodan so etwas auch noch mit macht. Bin mal gespannt bis zu welchen Preissprüngen die „Bequemen“ mitmachen ehe Sie wieder ihren Kopf einschalten. Bei Beam hoffe ich, dass die Übernahme durch Bastei-Lübbe nicht das Portal kaputt macht, in dem man sich vom Kerngeschäft wegbewegt und sich dabei zu sehr verzettelt.
Zitat: „Weil Amazon nur 50 ct. Schritte zulässt …“
Das ist ein absoluter Unsinn! Hierzu gibt es auf Facebook auch klärende Worte durch die PR-Redaktion! Es ist nicht Amazon, welche solche Preisschritte verlangt, sondern andere Anbieter (wenn ich mich recht an den post erinnere, allen voran Apple-Store). Im Zuge dessen, dass auch eBooks überall das gleiche kosten sollen/müssen, wurden natürlich auch die Preise bei Amazon entsprechend angepasst.
Also bitte bei der Wahrheit bleiben!
Apple ist nicht besser (und Facebook keine Seite die ich nutze, da ein weiterer Monopolist der die Redaktion gefangen hat), aber davon ab, wie du selbst schreibst Preisbindung. Was hindert die Redaktion daran die Preise auf 1,79€ zu heben und dann anzubieten, dann muss Apple oder Amazon mitmachen, nicht die Redaktion! Die kann ja nix für die Preisbindung! Hat sie aber nicht und weisste warum? Weil dann Amazon und Apple „vielleicht“ abgesprungen wären und die Vertriebmonopolisten somit weggefallen wären. So rum wird ein Schuh draus und zeigt unglaublich deutlich was Amazon und Apple machen, nämlich ihre Markmopole gnadenlos aus zu spielen. Nicht der Anbieter macht den Preis, sondern der externe Vertrieb. Das ist ein Unding, zumal es sich um virtuelle Ware handelt, man also außer einem Server und einem Admin nichts weiter braucht. Und es sich des Weiteren nur um eine bessere Ausleihe handelt, denn kaufen kann man die eBooks letztlich auch nicht.
Aber spinnen wir die Geschichte mal weiter, was ist in fünf Jahren? Wieder 50ct, dann haben die eBooks die Druckauflage preislich überholt. Vielleicht wird es ja dann klarer was da für ein Unsinn verzapft wird.
Zusatz, da man nicht editieren kann:
Damit man nicht glaube ich hätte das mit Amazon aus der Luft gegriffen. Meine Quelle dazu:
http://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=24&t=7526&p=408481&hilit=Amazon#p408481
dort schreibt KNF:
„Da ein Großteil des E-Book-Geschäftes über Apple- und Amazon-Plattformen abgewickelt wird, kann man nur Preissprünge von 1,49 auf 1,99 Euro machen. “
Was ich so interpretierte, dass sowohl Amzon als auch Apple daran schuld haben. Und da es hier explizit um Amazon und beam ging, habe ich natürlich Amazon aufgegriffen.
Nein – das betrifft eben explizit NICHT Amazon!!!
Ich stelle selbst als Kleinverlag entsprechende eBooks bei Amazon ein und bin in der Preisgestaltung vollkommen flexibel! Da ich ausschließlich über Amazon und beam-ebooks.de anbiete, habe ich diese Probleme mit den festen Preissprüngen nicht.
Man sollte also – wenn ein „Angriff“ unbedingt notwendig ist – auf Apple losgehen und denen ob ihrer Preispolitik mal den Kopf waschen.