Schreibcamp-Nachschlag

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Vorgestern endete mein zehntes Schreibcamp, und nachdem ich mich mal richtig ausgeschlafen habe, möcht ich ein kleines Résumé ziehen und einige weiterreichende Gedanken teilen.

DSCN8320Ich hatte dieses Mal eine buntgemischte Truppe an Interessierten, Neugierigen und auch Wiederkehrern, die ich fünf Tage lang betreuen durfte. Einige von ihnen arbeiteten während der Dauer des Schreibcamps an ihren Romanen oder Kurzgeschichten, andere waren am Plotten. Zwei meiner Teilnehmer stehen so ziemlich am Anfang ihrer schriftstellerischen Karriere und brauchten demzufolge eine ganz andere Art der Betreuung als die erfahreneren Kollegen. Ich mußte also viel „umschalten“ und jedem das liefern, was er in seiner speziellen Situation benötigte. Eine schöne Herausforderung, bei der mir PERRY RHODAN-Kollege Leo Lukas gehörig weiterhalf.

Besonders spannend für mich – und hoffentlich auch für die Teilnehmer – waren die Übungen, die ich zu Beginn des Camps forciert und auch später immer wieder eingestreut hab.  Es ging viel um Spannungsaufbau, um ungewöhnliche Situationen, um Konflikte zwischen den Figuren, um Archetypen beim Schreiben, um Perspektiven … Die Übungstexte wurden in der Gruppe analysiert und zerlegt, dazu gab es immer wieder Einzelbesprechungen.

DSCN8313Das mag sich alles ein bißl trocken anhören, aber ich hatte viel Spaß mit meinen Leuten –  und sie hoffentlich mit mir. Die Gruppendynamik war toll, es gab keinerlei Eifersüchteleien, die Leistung der jeweils Anderen wurde anstandslos akzeptiert. (Und natürlich wurde wie bei jedem bisherigen Schreibcamp viel zu viel gegessen.)

Schön ist, daß einige Teilnehmer wiederkommen werden. Das Frühjahrs-Schreibcamp mit Fantasy- und SF-Autor Robert Corvus füllt sich schön langsam, und selbst für den Herbst 2018 gibt es bereits Voranmeldungen.
Damit kann ich heute eines sagen: Mein Konzept mit fünf- bis neuntägigen Intensiv-Schreibcamps hat sich bewährt und etabliert. Ich hab während der letzten Jahre viele wunderbare Leute kennenlernen dürfen. Ich leide mit ihnen während der Schreibarbeit, ich freue mich über ihre Erfolge. Sie veröffentlichen Bücher, sie werden erfolgreiche Self-Publisher, sie gewinnen Preise, einige fassen im Profi-Betrieb Fuß. Und ich darf sie auf ihrem Weg ein Stückl weit begleiten; gibt es denn was Schöneres, Zufriedenstellenderes?

Am Anfang stand eine vage Idee, die Autorenkollege Frank Borsch und ich beim PERRY RHODAN-Weltcon in Mannheim 2011 herbeispintisiert hatten und die 2012 in Hinterzarten/Schwarzwald einen ersten Testlauf bekam. Heute sind die Schreibcamps ein Teil meines Autorendaseins, den ich nicht mehr missen möchte – und ich hoffe, daß ich noch viele, viele Camps abhalten darf.

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. Melanie sagt:

    Das kann ich mir gut vorstellen, dass Du Dich ein bisschen wie der Vater des Erfolgs fühlst! 😉

  2. Und wieder ein bekanntes Gesicht darunter. Den Herren aus Berlin werde ich noch genau interviewen, wie es war.
    Meine Freundin tippte mir übrigens letzte an die Brust und sagte „Und nächstes Jahr fährst du dahin!“ Ich rede wohl zu oft davon. 🙂

    1. mmthurner sagt:

      Tscha, die freien Plätze beim Frühjahrs-Schreibcamp schmelzen leider dahin wie der Schnee vor meiner Haustür.
      Ich glaube, dem Herrn aus Berlin hat’s recht gut gefallen.

      1. Melanie sagt:

        Leider? Das müsste Dir doch eigentlich gefallen. 😮

      2. mmthurner sagt:

        Ja, das ist ein bißl ungeschickt formuliert. Das „leider“ bezieht sich auf jene Interessenten, die womöglich keinen Platz mehr bekommen. Aber noch ist es ja nicht so weit.

      3. Im Frühjahr geht es auch nicht. Da gewähre ich einem Raketenheftchenautor Gastfreundschaft. 🙂

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