Das Spiel mit dem „Was-wäre-wenn“ hat mich bereits in meiner frühen Kindheit fasziniert. Lange, bevor ich wußte, daß es so etwas wie Science Fiction gibt, hab ich Luftschlösser gebaut und alle möglichen Zukunftsszenarien in meinem Kopf entwickelt.
Es gab Lieder, die mich dann in meiner Jugend prägten. Die meine Phantasie anregten.
Hier sind fünf Songs aus den Siebzigern mit mehr oder weniger deutlichem SF-Anklang, die mich nach wie vor faszinieren:
5. GANYMED: „Saturn“
Eine Instrumentalnummer von einer österreichischen Band, die Ende der Siebziger ihre größten Erfolge feierte.
Man sagt wohl Space Disco Music zu diesem Sound aus dem Jahr 1978. Damit kann ich normalerweise nix anfangen; aber es gibt gute Gründe, warum ich Ganymend nach wie vor mag:
1) Die Sängerin und Tänzerin. Blond unglaublich fesch und unerreichbar für mich als pubertierenden Jüngling. Seufz … 2) Ganymed war eine der ersten Gruppen, die ich live gesehen habe, etwa im Alter von 15 Jahren. 3) Die Alien-Masken der männlichen Gruppenmitglieder, deren Nasen wie hängende Riesenpenisse aussahen. Grandios
Damit man mich besser versteht, hänge ich mal ein Video von einem der größten Erfolge von Ganymed an, It takes me higher:
4. David Bowie: „Starman“
Ganz klar, Bowie darf in solch einer Aufzählung nicht fehlen. Aus dem – losen – Konzeptalbum mit dem Titel The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars (1972) stammt diese Nummer. Der Text ist ein bißl schwülstig, es geht um die Errettung und Erlösung durch den „Starman“ und dessen irdischen Botschafter, Ziggy Stardust.
Bowie hatte was. Nicht alle seiner Schaffensperioden und Wandlungen haben mir gefallen. Aber seine Zeit als Ziggy Stardust fand ich großartig.
3. Zager and Evans: „In the Year 2525“
Wow. Noch bevor ich richtig Englisch lernte, ahnte ich, daß es um einen Blick in eine recht ferne Zukunft geht und daß die nicht sonderlich positiv gezeichnet wird. Roboter übernehmen die Arbeit der Menschen, Körperteile werden durch Kunstglieder ersetzt …
Die Geschichte reicht bis ins Jahr 9595 – und sie geht keinesfalls gut aus, vermutlich dem Zeitgeist der Sechziger geschuldet. Der Song kam 1969 in die Radios und wurde weltweit zum Nummer-1-Hit.
2. Billy Joel: Miami 2017 (Seen the Lights Go Out on Broadway)
Ich mag Joel als Liedermacher. Er hatte Kraft, damals, in den Siebzigern. Er gehörte zur raren Spezies von Songwritern, die tolle Texte zu tollen Melodien schrieben. So auch bei „Miami 2017“, einer Nummer, die 1976 auf Joels LP Turnstiles veröffentlicht wurde.
Es ist die Erzählung eines Mannes, der im Jahr 2017 in Miami lebt. Er schildert, wie in den Siebzigern die Stadt New York zugrunde ging. Die Brooklyn Bridge wurde gesprengt, das Empire State Building verfiel …
Mit wenigen Worten zeichnet Billy Joel große Geschichten. Ich mag so was. Man muß nicht alles haarklein geschildert bekommen. Die Bilder dazu entstehen sowieso im Kopf.
1. Georg Danzer: „Wia woa Weihnachten“
Dieses Lied aus dem Jahr 1976 wird in Österreich gerne zu Weihnachten gespielt. Ein junger Bub stellt einem alten Mann die Frage, was Weihnachten ist. Im Laufe des Lieds erfährt man, daß beide in den Katakomben unter der Erde sitzen, wie alle Menschen, nachdem eine (atomare) Katastrophe die Oberfläche unbewohnbar gemacht hat.
Danzer nimmt im Lied beide Rollen in Dialogform ein, den jungen Burschen und den alten Mann. Letzteren mit einer verrauchten, heiseren Stimme, die er bereits bei seiner ersten LP „Der Tschick“ verwendet hat.
Diese Nummer ist einfach nur traurig und berührend.
Die Rechte an den Songs liegen bei den jeweiligen Künstlern.
Oh ja, in the Year 2525 von Zager and Evans finde ich immer noch grandios. Und dank deines Links auf Youtube bin ich gleich hängengeblieben. Da werden dann andere tolle, lange nicht gehörte Songs gelistet und wenn man die anklickt, dann weitere und so fort. Zeitreisen gehen doch. Ich war gerade in Gedanken unterwegs.
Ja, geht mir auch oft so …
Cooler Beitrag. Danke
Nun, die mögliche Auswahl ist natürlich riesig.
Erwähnen möchte ich eine meiner Lieblingsbands:
Rush mit Liedern wie Cygnus X-1 oder dem monumentalen 2112.
Toll ist auch ihr Lied „Countdown“, es beschreibt den Start des Space Shuttles „Columbia“ 1981, dem die weltraumbegeisterte Band beiwohnte.