Zum Frühjahrs-Schreibcamp (22. bis 26. April 2015) hab ich einige Überlegungen zu den eigentlichen Inhalten angestellt. Dieses Seminar ist für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen ausgeschrieben, während das Herbst-Schreibcamp 2015 eher für erfahrene Autoren geeignet ist.
Im Frühjahr wird es drei große Arbeitsthemen geben:
Erstens die Beschäftigung mit den eingereichten Texten. Dabei geht es für die Teilnehmer darum, sich mal kritisch mit der eigenen Arbeit auseinanderzusetzen. Sie sollen strukturelle Fehler erkennen und selbständig sichten lernen. Dies ist in erster Linie für Schreib-Anfänger eine ganz, ganz wichtige Angelegenheit. Doch auch erfahrene Autoren werden hier so ihre Aha-Erlebnisse haben.
Zweitens geht es beim Frühjahrs-Schreibcamp um das Thema Plot-Entwicklung. Um die Geschichte. Wie man eine Idee zu einer Erzählung, einer Novelle, einem Buch reifen läßt. Wie man Fallstricken auf dem Weg dorthin ausweicht. Wie man es schafft, die Handlung stringent aufzubauen und sich dabei nicht verzettelt. Wie man die „Essenz“ einer Geschichte dem Leser möglichst deutlich macht.
Autoren mit weniger Erfahrung neigen oftmals dazu, ihre Geschichten zu verkomplizieren und dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. Dem möchten wir beim Seminar vorbeugen. Mit ein wenig Theorie – und mit möglichst vielen Schreibübungen.
Den dritten Schwerpunkt nenne ich mal ganz profan den Aufbau der Hauptszenen. Situationen, in denen in Spannungsromanen reiner Tisch gemacht wird, der Held auf den Bösewicht trifft, die großen Emotionen ausbrechen und der Leser richtig gepackt werden soll – da gibt es für viele Autoren Probleme, die passenden Worte, Schauplätze und Perspektiven zu finden.
Die gute Nachricht ist: Mit einigen kleinen Tricks kann man derartige Szenen ordentlich verbessern. Und das werden wir üben, so ausführlich wie möglich.
Dies ist nun der grobe Blick auf das, was ich den Teilnehmern des Schreibcamps im Frühjahr 2015 anbiete. Ich bitte um Verständnis dafür, daß ich das Programm nicht noch weiter und genauer aufsplitten kann. Denn was beim Schreibcamp tatsächlich geschieht, entscheidet sich erst vor Ort. Die Unterrichtsarbeit von meinen Kollegen (in diesem Fall: Leo Lukas) und mir orientiert sich stets an den Stärken, Schwächen, Wünschen und Bedürfnissen der Teilnehmer.